1. Incoming

Walporzheim: Danze statt daddeln

Walporzheim : Danze statt daddeln

Eines ist klar: die Jecken der Karnevalsgesellschaft "Bunte Kuh" aus Walporzheim haben einen guten Draht zum Wettergott. Nach tagelangem Schmuddelwetter begrüßte pünktlich zum närrischen Karnevalszug am Sonntag Sonnenschein die vielen Gäste am Straßenrand des Weinorts.

Die bunt kostümierten Zugbesucher und die Narren im närrischen Lindwurm bedankten sich für Wetter und Stimmung mit lauten Alaaf-Rufen, von den närrischen Wagen und aus den Fußgruppen kamen Kamelle, Obst und Gebäck in rauen Mengen geflogen, die Beutel und Tüten der "Pänz" waren schnell gefüllt.

Die "Ahrpiraten" der "Walbeze Möhne" führten den Umzug bestens gelaunt an. "Auch nach 60 Jahren ist immer noch Suppe da", ließ der Senat der KG Bunte Kuh wissen, während es aus der Gulaschkanone mächtig qualmte. Aus der Not eine Tugend machte der SV Walporzheim: "Der SVW macht es wahr, statt Schwimmbad gehen wir in die Ahr", verkündeten die Sportler, warfen Fußbälle unters Volk und präsentierten sich als Ahr-Bademeister.

Derweil regnete es mehr und mehr Kamelle von den närrischen Wagen. Auf denen waren in erster Linie die Narren der Walporzheimer Gesellschaft präsent, der Kinderelferrat fuhr Kinderprinzessin Anna I. (Ott) voran. Der Elferrat der "Großen" mit dem Vorsitzenden Hardy Mies und Sitzungspräsident Guido Schwiperich schmiss, was das Zeug hielt. Funkenmariechen Jacky Much hatte einen eigenen Wagen und auch die mittleren Funken wurden durchs Weindorf gefahren.

Über allem aber thronte der Prinzessinnenwagen, von dem aus Erika I. (Wolf) sich ihrem närrischen Volk wohlgesonnen zeigte, lachte, winkte und immer mit beiden Händen Leckereien unters Volk brachte. Der Wagen der närrischen Tollität war Abschluss eines bunten Zuges, in dem sich auch zahlreiche Musik- und Fußgruppen ein buntes Stelldichein gaben.

Das richtige Kostüm zum kalten Wind hatten die Crazy Monkeys gewählt, das Männerballett hatte ein dickes Fell angelegt. Zu sehen waren aber auch herrliche Roben aus dem Zeitalter des Barock oder aber Frack, Fliege und Gardehut, getragen vom "Weindorf Walporzheim". Die Junggesellen (und -gesellinnen) haben es derweil raus: "Danze statt daddeln - Fiere statt Facebook" also weg vom Bildschirm und ab auf die Tanzfläche! Bewegung ist Trumpf, das dachten sich auch "Just for Fun", die im Festzug auf der Straße akrobatische Übungen vorführten.

Eine Überraschung gab es obendrein auch noch: Prinzessin Erika wurde eine Leibgarde gestellt, und zwar von den Frauen der kfd St. Laurentius. Musikalisch begleitet wurde der Zug, der sich knapp zwei Stunden durch den Ort schlängelte, von Musikzügen aus Leimersdorf, Niederheckenbach, Heimersheim und Ahrweiler. Ahrweilers Tambourmajorin Christina Müller konnte sich während des Zugs zudem über zahlreiche Glückwünsche freuen, sie feierte ihren Geburtstag.