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Jecke Wiever sind außer Rand und Band

Jecke Wiever sind außer Rand und Band

Die Mayschosser Bömmesche Möhnen und die Dernauer Loddemöhne feiern urigen Fastelär

Mayschoss. (shc) 40 jecke Frauen machten am Weiberdonnerstag Mayschoß unsicher. "Hamm me widde Schwein jehatt" war das Motto der Bömmesche Möhnen. Deswegen zogen sie als Schornsteinfeger, Glücksschweine und andere Glücksbringer verkleidet durch den Weinort an der Ahr.

Zuerst jedoch begannen sie den Weiberdonnerstag traditionell und andächtig mit dem Besuch der Heiligen Messe und dem Frühstück bei Pastor Lothar Anhalt. Anschließend zog die Möhnenschar von Geschäft zu Geschäft und feierte mit den Mayschosser Bürgern. Die Möhnen mussten es bei dem kalten Winterwetter aber nicht zu lange draußen aushalten, sondern zogen später in ihr Vereinslokal "Martinsklause" um.

Dort erhielten sie Besuch vom Nachwuchs der Kindertagesstätte, der eine Aufführung mitgebracht hatte, für den er von den Frauen lauten Applaus und natürlich reichlich Kamelle erhielt. "Es ist Nachwuchs da, er muss nur gefördert werden", sagte Petra Mardini, die im April 2009 Anna Dreyer als Obermöhn ablöste und von Claudia Fuhrmann als Stellvertreterin unterstützt wird.

Während sich die Möhnen bei Kaffee und Kuchen oder auch deftigen Speisen stärkten, gestalteten sie ein lockeres Programm. Der Grundsatz: Jeder der wollte, durfte auftreten. Anekdoten, kurze Reden, Showeinlagen und Musikdarbietungen sorgten für Stimmung bei den Frauen.

Im Gegensatz zu ihrem freien Programm am Donnerstag haben die Bömmesche Möhnen für ihren Lumpenball am Samstag im Keller der Winzergenossenschaft bereits ein festes Programm mit Tanz, Büttenreden und Show auf die Beine gestellt. Eine Kostümprämierung und Verlosung sowie Live-Musik mit der Hausband "Barbardos" versprechen einen kurzweiligen Abend.

Dernau. (mtl) Im Weinbauverein hatten sich am Schwerdonnerstag schon gegen Mittag die ersten Dernauerinnen ihre Plätze gesichert. Denn die Mädchensitzung der Loddemöhnen hat im Weindorf und Umgebung Kultstatus. Deshalb vermeldete Obermöhn Sonja Kurth auch in diesem Jahr ein ausverkauftes Haus. Eintritt wurde aber nicht verlangt, aber traditionsgemäß um eine Spende in den Glaswürfel gebeten.Ein mitreißendes Programm hatten die Möhnen für die Dernauerinnen und ihre Freundinnen aus der Umgebung vorbereitet. Und mit dabei war die aktive Loddemöhn, die 90-jährige Anna Trarbach. Freche Büttenreden im Dernauer Platt, das war ganz nach dem Geschmack der fidelen Frauen. Agnes Küls und Christa Heimermann heimsten Extrabeifall ein für die Erkenntnis "Frauen haben keine Problemzonen. Wir sind mit denen verheiratet".

Groß in Form präsentierten sich wieder die Funken aus Dernau. Aber auch die Showtanzgruppe "Rhythm Delight" aus Westum/Löhndorf war umjubelt. Das Finale gestaltete die Play-back-Möhnengruppe "Colör", die nicht lange zum Mitsingen auffordern musste. Doch woher kommt eigentlich der merkwürdige Name "Loddemöhne"? Ganz einfach: "Mir jon in de Lodde", das heißt, dass die Frauen in die Weinberge zur Laubarbeit an den Reben gehen.