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Session 2011/2012: Närrische Notizen

Session 2011/2012 : Närrische Notizen

Ob in Ahrweiler, Sinzig oder Esch: der Karneval hat längst begonnen. Nun fanden Auftaktveranstaltungen statt, mit und ohne neue Tollitäten. Denn die sind gar nicht mehr so einfach zu finden.

Esch. "Lange gewartet, jetzt wird durchgestartet" lautet das aktuelle Sessionsmotto der KG Grün-Weiß Esch. Die Escher Jecken ließen sich nicht zweimal bitten und ließen dem Spruch Taten folgen. Denn nach vierjähriger Vakanz galt es mit Hannelore I. (Thelen) wieder eine eigene Prinzessin zu feiern. Und so ließen die Jecken bei der Proklamationssitzung am Samstagabend die Wände des Vereinstreffs wackeln.

Als KG-Chef Ludwig Weil die neue Regentin inthronisierte, und ihr als Zeichen der Macht Zepter und Orden verlieh, bebte der Saal vor Begeisterung. Denn Hannelore I. ist nicht nur ein "echtes Escher Mädchen", sondern auch eine Vollblutkarnevalistin. So hatten bereits ihre Eltern Christine und Hans Thelen in Esch das Narrenzepter geschwungen. Hannelore selbst hat als Funkenmariechen begonnen und war Mitglied der Escher Funkengruppen. Später schloss sie sich den Escher Möhnen an und übte zu deren aktiven Zeiten das Amt der Sitzungspräsidentin aus. Bis heute leitet die 57-Jährige die Kindersitzungen. Seit 2003 ist die frisch gebackene Prinzessin in der KG Grün-Weiß aktiv, gehörte als Schriftführerin von 2004 bis 2008 dem Vorstand an und fungiert seit vergangenem Jahr als Geschäftsführerin der Gesellschaft. "Mit dem Amt der Karnevalsprinzessin erfülle ich mir einen Kindheitstraum", gestand die neue Tollität, die beruflich als Filialleiterin einer Einzelhandelskette tätig ist. "Mein größtes Anliegen ist es, alle Bürger des Ortes zusammenzubringen, um gemeinsam mit ihnen zu feiern und fröhlich zu sein", betonte Hannelore I..

Angesichts der vielen Gratulationen zeigte sich die Prinzessin "sprachlos". Die Delegation der KG "Bunte Kuh" Walporzheim wurde von Prinzessin Heike I. (Krämer-Resch) angeführt. Außerdem waren die Tollitäten der Ringener Wendböggele und der KG Bachem sowie das Odendorfer Dreigestirn und eine Abordnung der Ahrweiler KG nach Esch gekommen. Als besondere Überraschung waren die Meckenheimer Stadtsoldaten angereist, um die Prinzessin in den Saal zu geleiten. Auf der Bühne zeigten von den Minis bis hin zu den Damenfunken alle Grün-Weißen ihr Können. Außerdem beeindruckte die Heimersheimer Showtanzgruppe "One Vision" mit einer Rokoko-Einlage für Begeisterung. Und für den Humor waren an diesem Abend die Holzweiler und Kalenborner Möhnen zuständig.

Ahrweiler. Tolle Stimmung herrschte im Ahrweiler Bürgercentrum. Denn auch die Ahrweiler Karnevalsgesellschaft (AKG) feierte den Sessionstart. Und das ohne Tollität. Bis zuletzt hatten die Jecken gehofft, dass das Prinzensuchkommando noch einen Erfolg vermelden würden. Vergeblich. So wurde aus Proklamationssitzung eben ein Sessionsstart.

Getreu dem Motto der Noch-Regentin Annette I., "Ob Norden oder Westen - in Ahrweiler feiert´s sich am Besten", stellten die Sessionsauftaktbesucher unter Beweis, dass die Tollitätendevise keine leere Worthülse blieb.

Nicht nur der gut aufgelegte Sitzungspräsident Udo Groß war von dem närrischen Treiben im Saal begeistert. Die Besucher waren es auch. Angeführt vom Spielmannszug marschierte die Karnevalsgesellschaft Ahrweilers mit ihren Korporationen auf die Bühne. Freche Gags produzierte im Anschluss "Knacki Deuser". Sein Vortrag wurde mit der ersten "Rakete" des Abends belohnt.

Zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne waren bei der AKG-Sitzung die famosen Großen Funken und die tanzende Ahrweiler Stadtgarde Weiß-Rot. Nicht weniger starken Beifall bekamen auch die quietschfidelen mittleren und kleinen Funken der AKG.

Sinzig. Start in die fünfte Jahreszeit: Im altehrwürdigen Helenensaal eröffnete die KG Närrische Buben ihre neue Session. Die steht unter dem Motto: "Et brennt, et brennt, de Feuerwehr och em Fastelovend rennt". Natürlich eine kleine Verneigung in Richtung der Freiwilligen Feuerwehr, die im Jahr 2012 ihr 125-jähriges Bestehen feiern wird.

Bei bester Schunkelstimmung zog dann aber auch etwas Wehmut ein. Schließlich galt es, Prinz Michael I. (Schein) samt seiner großen "Scheindynastie" zu verabschieden. Die Tollität hatte nach Auskunft der Närrischen Buben eine gigantische Session hingelegt und sei für das närrische Treiben in der Stadt ein wahrer Glücksfall gewesen.

Bubenchef Volker Thormann, Sitzungspräsident Hans-Peter Floter und Bürgermeister Wolfgang Kroeger verabschiedeten den scheidenden Prinzen mit viel Dank und Lob. Die kleinen eingestreuten Sticheleien konterte der von der schweren Prinzkette befreite Michael I. souverän. Für den scheidenden Prinzen und sein Gefolge gab es im Saal auf jeden Fall lang anhaltende Ovationen.

Und der Name Schein hatte in der vergangenen Session für strahlenden Sonnenschein bei allen Veranstaltungen gesorgt. Den könnten die Buben auch in der neuen Session bestens brauchen. Denn noch ist kein neuer Prinz in Sicht. Überhaupt ist man in Sinzig wohl noch nicht so ganz in Schwung: Der Besuch bei der Karnevalsauftaktveranstaltung ließ nämlich durchaus zu wünschen übrig. Die Stimmung aber war dennoch gut: In der Abteilung "Dicke-Backen-Musik" sorgten die "Beller Föttchesföhler" und die "Sound Trompeter Bonn" für die richtigen Töne.

Bemerkenswert der Tanz mit Schwarzlichteffekten der Magic Majorettes, der Showtanz der Stadtsoldaten und der Stadtsoldaten-Jugend. In der Bütt gab Ralph Kuhn aus Köln "Ne Usjeflippte" und Trips und Trölles alias Erwin Schmidt und Markus Topp aus Andernach kamen ins knatschjecke Zwiegespräch.