1. Narren-News
  2. Ahr&Rhein

Neuenahrer toppen Stimmung in Köln-Arena

Neuenahrer toppen Stimmung in Köln-Arena

Erfolgreiche Jubiläumssitzung des SC 07 mit reaktiviertem Sitzungspräsident Oskar Hauger an der Spitze - Spitzenkräfte aus der Domstadt sorgen für proppenvollen Saal

Kreis Ahrweiler. Hier Schulterklopfen im Foyer, dort aufmunternde Worte wie "Oskar, Du mäst dat schon". Er gab zu, "schwer upjeräsch" zu sein. Das war vor der 37. Sitzung des 100 Jahre alten SC 07 Bad Neuenahr.

Doch wie man das Fahrradfahren nicht verlernt, so verlernt Oskar Hauger, "the voice", "dat schwade" nicht. Sofort war der Ex-Sitzungspräsident wieder in seinem Element, als er das Mikro vor "de Schnüss mit Hätz" sah, seine zehn Jungs im Elferrat um ihn herum Platz genommen hatten und er einen Blick in den bunten und proppenvollen Saal des Kurhauses warf.

"Ich sinn widde do", rief er den 800 ausgelassenen Jecken zu und ging kurz auf die für den Verein dramatische Situation ein, als am 10. Januar bekannt wurde, dass Sitzungspräsident Rolf Berk keinen einzigen Künstler verpflichtet hatte. Nur Haugers Kontakten nach Köln ist zu verdanken, dass am Dienstagabend eine hochkarätige Jubiläumssitzung über die Bühne ging, die an Qualität nichts eingebüßt hatte.

Aus "Nichts geht mehr" wurde "Wir bitten, das Spiel zu machen", in der Deko wurde aus der Roulettekugel ein Fußball. Dafür sprach er den Akteuren aus der Domstadt im Namen aller Feierfreudigen seinen herzlichen Dank aus. Sie alle gaben ihr Bestes mehr als sechs Stunden lang, sprachen aber auch dem Bad Neuenahrer Publikum Komplimente aus.

"Ihr toppt ja die Köln-Arena", freute sich "Et Fussich Julche" Marita Köllner. Der Vollblut-Entertainerin gelang es auch nach der Pause mühelos, den Funken überspringen zu lassen und jeden einzelnen mitzureissen. Bis auf den einen, der in der ersten Reihe regungslos sitzenblieb, aber den hielt das kölsche Original mit ihrer Kamera fest.

Mit "Mir sinn kölsche Mädche" oder "Es war in Altenahr" heizte sie so sein, dass am Ende ihres temperamentvollen Auftritts aus 800 Kehlen das singende Versprechen kam: "Im nächsten Jahr kommen wir alle wieder hierher zurück."

Ob das Kölner Husaren-Korps, Guido Cantz, "Der Mann für alle Fälle" aus Porz, "Ne Kölsche Schutzmann" (Jupp Menth), "De Botzedresse" um Ralf Schneider aus dem Brohltal oder zum furiosen Finale - aus Düsseldorf angereist - "Die Paveier": Alles, was eine exzellente Sitzung in der Allianz Köln - Bad Neuenahr ausmacht, war vertreten.

Eben nach dem Motto: "Jecke Saache, drüwer laache, dat ist Karneval." "Nach Neuenahr wird man berufen", wußte der Kölner Prinz von 1993, Wicky Junggeburth, zu berichten. Schnell "bändelte" er mit der "Schinnebröder"-Prinzessin Walburga Hewig an und bedauerte, "dass Kölle eine männliche Jungfrau" hat.

In die Fußstapfen seines Vater Fritz Schopps (Et Rumpelstilzje) ist Martin Schopps mit seiner Rednerschule getreten. Bevor sein Vater wieder Details aus der Märchenwelt verriet, parodierte er - zuständig für Talente in der Bütt - alle, vom kölschen Diakon Willi Pauels bis zu Marieluise Nikuta.

Gut drauf und eine donnernde Rakete erntend: Bernie-Bärchen Bernd Stelter. Nicht nur, dass er kontrollierte, ob der Elferrat auch Ahrwein trank, er schien auch dem milden Winter keine Sympathien entgegen zu bringen: "Frau Holle empfängt wohl Hartz IV, sie hat keine Flocken mehr." Nach einer bravourösen Sitzung atmete Oskar Hauger tief durch und erntete wieder beim Gang durchs Foyer anerkennendes Schulterklopfen.