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Die Godesia überzeugt mit verbaler Tatkraft

Die Godesia überzeugt mit verbaler Tatkraft

Rosi Aretz und Ernst Ludwig Berg präsentieren sich den Narren auf dem Theaterplatz als neue Bad Godesberger Tollitäten - Karnevalsvereine sorgen fürs leibliche Wohl

Bad Godesberg. Auf eine kometenhafte Karriere kann Rosi Aretz zurückblicken. Sie stieg, wie es Christian Hüffel, neuer Präsident des Festausschusses Godesberger Karneval, bei der Sessionseröffnung auf dem Theaterplatz formulierte, "von der Tellerwäscherin am Kuchenbuffet zur Präsidentin der Rot-Weißen i-Pünktchen auf".

Doch das war noch nicht das Ende. Die Session 2007 beschert der Vollblutkarnevalistin nun den glanzvollen Höhepunkt ihrer Laufbahn. Als Godesia Rosi wird sie, zusammen mit Prinz Ernst Ludwig I. (Berg), das Narrenvolk unter der Godesburg bis zum Aschermittwoch durch die närrische Jahreszeit führen.

"Ich fühle mich wundervoll", sagte die neue Tollität, bevor sie mit Hofstaat, dem Festausschuss und Abordnungen der i-Pünktchen und der KG Blau-Weiß-Rot Rüngsdorf die Bühne enterte. Von dort blickte sie auf einen trotz regnerischen Wetters gut besuchten Theaterplatz, der wie eine närrische Wagenburg ringsum von Erfrischungs- und Verpflegungsständen aller 13 Godesberger Karnevalsvereinigungen gesäumt und von zahlreichen Schaulustigen bevölkert war.

Die neue Godesia Rosi (eigentlich Rosemarie Katharina) absolvierte ihre Rede an die Narren, als ob sie nie etwas anderes in ihrem Leben getan hätte - volksnah, herzlich und frisch von der Leber weg. "Lasst ihr wohl die Schirme unten, bei uns Narren regnet es nicht, wir haben die Sonne im Herzen", mahnte sie das Publikum, um gleich eine Streicheleinheit hinterherzuschicken: "Ich liebe euch alle."

Man glaubte es aufs Wort. "Die ich noch nicht kenne", und das dürften in Godesberg nicht mehr viele sein, "lerne ich auch noch kennen", versprach sie. "Eine gute Wahl", kommentierte ein Besucher den Godesia-Auftritt, "mit der werden wir noch viel Spaß haben." Angesichts der verbalen Tatkraft seiner Godesia räumte Prinz Ernst Ludwig I. denn auch mit einem Augenzwinkern ein: "Ich bin ja ein bisschen schüchtern."

Was nicht heißt, dass nicht auch er, als Gründungsmitglied der Rodderbergfunken und Senatsmitglied der Rot-Weißen i-Pünktchen, ein gestandener Karnevalist ist, der es ebenfalls versteht, das Wetter durch die jecke Brille zu betrachten: "Die Sonne scheint", meinte er spitzbübisch, "jedenfalls über den Wolken."

Im Hauptberuf ist der neue Prinz Geschäftsführer eines ambulanten Krankenpflegedienstes, während die Godesia von Christian Hüffel als "Posthörnchen" vorgestellt wurde. Ihren ersten Auftritt absolvierten auch die Kindertollitäten. Max II. (Hatwiger) und Godesia Katharina (Michel). "Vielleicht reiten wir auch mal selbst", unkte Max und spielte auf das Motto der kommenden Session "Godesberger Ritterspiele" an.

Glückwünsche an die neuen, bald auch gekrönten Häupter, sprach Bezirksvorsteherin Annette Schwolen-Flümann aus, und die Godesia lud alle Godesberger Bürger flugs noch zur Prinzenproklamation am Freitag, 17. November, 19.30 Uhr, in der Stadthalle ein. Mit etwas Wehmut im Herzen hatten sich zu Beginn die Tollitäten der Session 2005/06, Godesia Annemie und Prinz Christoph II., verabschiedet.

Vorführungen vieler Tanzcorps, Musik von den "Unkeler Ratsherren" und den "Jodesberger Junge" sowie Comedy von "fuffzichzehn" sorgten dafür, dass beim Publikum keine Langeweile aufkam.