Narren gibt's auch in der Politik
Bonner CDU lädt in Stadthalle ein
Bad Godesberg. (nfz) Ämter sind im Karneval jede Menge zu besetzen - darin ähnelt das närrische Treiben dem Politzirkus. Axel Voss, Kreisvorsitzender der CDU Bonn, erwies sich am Freitagmorgen beim "Katerfrühstück" der Christdemokraten in der Bad Godesberger Stadthalle jedenfalls als höchst erfindungsreich, um den zahlreichen Ehrengästen jecke Titel zu verleihen.
Als "Ein-Personen-Elferrat" begrüßte er Ursula Lehr, die ehemalige Familienministerin, als "ehemaligen Kurfürsten" Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm, als "Hofmusikanten" den Bundestagsabgeordneten Stephan Eisel, als "König des rheinischen Frohsinns" den Regierungspräsidenten Hans-Peter Lindlar, als "Düsseldorfer Duo infernale" die Landtagsabgeordneten Helmuth Stahl und Gerhard Lorth.
Eine gut gelaunte, rund 120-köpfige "närrisch-politische Familie" (Godesia Nina I.) hatte sich eingefunden.Tollitäten aus Bonn, Bad Godesberg, Beuel und dem Kleinstaat LiKüRa gaben der Veranstaltung hoheitlichen Glanz.
Der Bonner Prinz Holger I. erzählte gut aufgelegt vom Tollitäten-Besuch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel, der "Schwärzesten der Schwarzen" und vermeldete erste Erfolge bei der Missionierung des Kanzleramtes: "Wir haben sie ein bisschen mit dem närrischen Bazillus infiziert."
Bonna Alexandra II. brach eine Lanze für die vielen Ehrenamtlichen im Karneval, Godesia Nina wies Unterstellungen zurück, das Hänneschen-Tragen an Weiberfastnacht habe bei ihr Muskelkater hinterlassen, und der Godesberger Prinz Cornelius zeigte sich mit Blick auf den Rathaussturm siegesgewiss.
Als Dachdecker "habe ich bisher jedes Haus bezwungen". Axel Voss, Glücksspieler im "Black Jeck"-Shirt, meinte zu diesem Thema, man könne in Godesberg froh sein, dass es "noch ein Rathaus gibt, das man stürmen kann".
Wäscherprinzessin Melanie III., von Voss für ihre "Charmeoffensive" bewundert, sonnte sich im Glanz ihrer Beueler Heldentaten, LiKüRa Simone II. fieberte ihrem Zug am Sonntag entgegen. "Du hast längst geschafft, wovon Politiker träumen", bescheinigte ihr Voss, "nämlich die Herzen der Menschen zu erobern."
Und mit Sinn für Selbstironie zog Axel Voss eine weitere Parallele zwischen jeckem Frohsinn und der Welt der Politik: "In jedem Fall hat man es mit Narren zu tun."
