Seit 44 Jahren blau-goldener Spuk
Muffendorfer KG begeisterte das Publikum mit einer Prunksitzung der Spitzenklasse
Muffendorf. Leichter Muskelkater wird sich bei so manchem Besucher der Prunksitzung der KG Blau-Gold Muffendorf bemerkbar gemacht haben. Nein, es war nicht das Schneeschieben, das den Schmerz ausgelöst hat.
Es war die Bonner Brass- und Partyband "Querbeat", die die Kleine Beethovenhalle am Sonntagabend in ein wahres Tollhaus verwandelte. Die schrill gekleideten Musiker waren zum Finale der ersten Godesberger Prunksitzung des Jahres 2010 von Blau-Gold-Literat und Sitzungspräsident Joachim Ackermann engagiert worden. Mit viel Temperament mischten die jungen Musiker sich unters Publikum und überzeugten mit einzigartigem Können.
"So etwas haben wir in Muffendorf noch nie gehabt" musste selbst Blau-Gold-Ehrenpräsident Karl-Heinz Bettag eingestehen, der bis vor einigen Jahren das Sitzungsprogramm zusammengestellt hatte. Auf "Edno Bommel", einen sächsisch sprechenden Entertainer, stand man in Muffendorf dagegen keinesfalls. Er sollte der Eisbrecher im Programm sein, konnte aber nicht überzeugen. Das übernahmen dann "Die Rheinländer". Das muntere Sextett begeisterte mit originellen Liedern zum Schwofen, Schunkeln und Schmunzeln. So wurden die Zuschauer für weitere Höhepunkte "vorgewärmt".
Newcomer-Bands der Karnevalsszene und altbekannte Stars gaben anschließend bei den mehr als 350 Jecken im Festsaal ihre Visitenkarte ab. Selbst Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, der sich zu der Blau-Gold-Fangemeinde gesellt hatte, stellte am Ende fest, vermutlich nicht das letzte Mal bei der Muffendorfer KG, die in diesem Jahr ihr 44-jähriges Bestehen feiert, zu Gast gewesen zu sein.
Sein Tischnachbar, Stadtdirektor und Muffendorfer Bürger Volker Kregel, wird Nimptsch sicher im kommenden Jahr zur Neuauflage der Sitzung bewegen können. Auch das Godesberger Prinzenpaar, Christoph III. und Godesia Kathrin, machte samt Hofstaat und in Begleitung des Stadtsoldatenkorps eine sehr gute Figur auf der Bühne, zumal die Oberjecken in Muffendorf wohnen und mit dem Vereinsgeschenk des Abends in einer Muffendorfer Gaststätte ein paar Stunden in Ruhe genießen können.
Die rheinische Lebensart der Bühnenmatadoren kam im mehr als fünfstündigen Sitzungsprogramm bestens an. Das Publikum genoss die Rednerschule von Martin Schopps, dessen als "Rumpelstilzje" durch die Karnevalsarenen reisender Vater längst vom Sohn in den Schatten gestellt zu werden scheint.
Das gemischte Tanzkorps der Blauen Jungen, Kölns Ex-Prinz Wicky Junggeburth als Sänger, Josef Menth als Büttredner in der Uniform eines Schutzmannes, die Musikgruppen "Die Cöllner" und "De Boore" ließen quasi keine Pause zu. Bauchredner Klaus & Willi für die Ohren sowie die Kruschberger Funken als Tanzkorps für die Augen waren eine wahre Wonne.
Nach dem furiosen Finale mit der Querbeat-Brass & Marching-Band freuen sich die Muffendorfer auf weitere unbeschwerte Stunden im Rahmen des Blau-Gold-Sessionsmottos "Mir sin Jespenster mit Humor un spuken schon 44 Johr".
