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Der Zauber des Rhöndorfer Ziepchens

Der Zauber des Rhöndorfer Ziepchens

Das Nierenbecken nicht mit kühlem Biere necken - Karnevalssitzung des Kirchenchors Cäcilia

Rhöndorf. (hoh) Karnevalssitzung des Kirchenchors Cäcilia im Pfarrheim: Ein leicht mitleidiges Grinsen mag manchem gestandenen Karnevalisten bei dieser Vorstellung in das Gesicht rutschen. Bei den meisten von ihnen würde sich dieser Ausdruck jedoch in ein ungläubiges Staunen verändern, hätten sie das fantastische Programm miterlebt, das die Rhöndorfer Sängerinnen und Sänger auf die Beine gestellt hatten.

17 Darbietungen umfasste das Programm, Reden, Sketche, Lieder und Tänze, meist recht kurz, keine ermüdend lang, alle jedoch gespickt mit Pointen, Witz und Humor, und nicht wenige dazu mit einem hohen künstlerischem Anspruch.

Kurz gesagt ein närrischer Reigen mit eigenen Kräften, der so manchen Literaten neidisch machen könnte. Gemeinsam stimmten sich die Chormitglieder vor ihrem neuen Bühnenbild, dass die bekanntesten historischen Rhöndorfer Gebäude zeigt, auf die kommenden karnevalistischen Schmankerl ein.

Danke für viele wundervolle Jahre im Chor sagte Wilhelm Rölver den Sängerinnen und Sängern, nicht melancholisch und abschiednehmend, sondern an die vielen schönen und lustigen Ereignisse der Vergangenheit erinnernd, von denen er gemeinsam mit ihnen noch viele erleben will.

Auf dem Klavier begleitet vom Chorleiter Rolf Beitzel besangen Eva-Maria Becker und Wilhelm Trimborn mit ihren fantastischen Stimmen "den Zauber des Ziepchens", nicht jedoch, ohne auch auf die aktuellen Probleme im Ort hinzuweisen.

"Mir gehen jetzt zum Stallmann, dat is für und kein Qual, da künne mir dann schwade, für zehn Euro im Quartal" sangen Jochen Linden und Dieter Schmitz, die als "zwei ahle Frauen im Wartezimmer" ihr Publikum förmlich von den Stühlen rissen. Kaum eine Krankheit, die sie unerwähnt ließen, und auch Patientenweisheiten hatten sie jede Menge auf Lager: "Man soll ein kaltes Nierenbecken nicht mit kühlen Bieren necken!"

Die "stärksten Männer von Rhöndorf" waren überdies zu sehen, die steptanzenden Zita Hintz und Anneliese Krings, die "Hupfdohlen" des Chors als Pizzabäcker und Zigeunerinnen, und viele andere, die in der Bütt und auf der Bühne begeisterten.

Und wie es sich für einen Chor gehört, bestritten die Mitglieder die letzte Darbietung gemeinsam mit einem Lied: "Dat is ming Rhöndorf".