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"Do simmer dobei, dat is prima"

"Do simmer dobei, dat is prima"

Reicher Kamelleregen und sogar ein bisschen Sonnenschein für die Bad Honnefer Jecken - Halt Pöler rücken mit einem ganzen Tross an - Unermüdliche "Rasselbande"

Bad Honnef. "Der Petrus trägt heute wohl auch eine Narrenkappe", mochten sich die Organisatoren des Bad Honnefer Karnevalszugs um Kurt Oettel gesagt haben, als der verhangene Himmel aufriss und die Sonne neugierig herunter schaute. Sonne im Herzen hatten die Jecken im Zug und tausende Zuschauer an den Straßenrändern bereits zuvor.

Wenn es auch anfangs noch etwas kühl war, die Narren ließen sich die Laune nicht verdrießen. Und wenn das Geld zurzeit auch recht knapp sitzt, die Zugteilnehmer hatten sich nicht lumpen lassen. Ein wahrer Kamelleregen ergoss sich über die Narrenschar, es wurden Schokoladentafeln geworfen, Schnäpschen verteilt und jede Menge Kosmetikpröbchen und viele weitere nützliche Dinge unter das Volk gebracht.

Auch in diesem Jahr hatte sich kaum einer der ständigen Zugteilnehmer wegen der strengen Fahrzeugauflagen von der Teilnahme abhalten lassen. Und wer kein Fahrzeug hatte, der machte sich auf Schusters Rappen auf den langen Weg vom Honnefer Süden über Selhof bis in die Stadtmitte, denn das hatten sie vom Karnevalshit des vergangenen Jahres gelernt: "Do simmer dobei, dat is prima . . ."

Mit Verspätung war der Zug gestartet und dann auch noch langsamer als erwartet. Doch die Jecken sahen es positiv: "Da hammer ein Stündchen länger vom Zoch!" Und so defilierten sie vergnügt an den Fronten der Narren vorbei, die kfd-Frauen als Schmetterlinge, die Turner des Selhofer ATV als wilde Tiere, die Ruderjugend des Wassersportvereins in enger Trainingskleidung mit einem zum "Rettungsboot" umfunktionierten Kinderwagen.

Maja-Bienen waren ebenso dabei wie wandelnde Bazillen des Malteser Hilfsdienstes, die nach einem Kontakt blaue Flecken auf den Nasen der Berührten hinterließen.

Erstaunlich war wieder das Durchhaltevermögen der Kleinsten im Honnefer Karneval, der "Rasselbande". Wenn die Füßchen sich nicht mehr bewegen wollten, dann ging es halt auf Mutters Schultern weiter. Immer wieder stemmten die Offiziere der Tanzcorps ihre Mariechen in die Höhe und die Kieselsteine schwenkten ihre regenbogenfarbigen Röcke zu Can-Can-Rhythmen. Auch zahlreiche originell gestaltete Wagen waren wieder zu sehen.

Prachtvoll hergerichtet waren natürlich die Fahrzeuge der Gesellschaften und ihrer Senatoren. Mit einem ganzen Tross rückten die Halt Pöler an. Und zur Freude der Zuschauer war auch die Feldküche der Karnevalisten dabei, aus deren großen Kesseln ständig heiße Suppe ausgeschenkt wurde. Lust auf den Frühling machte das rollende Gewächshaus vom Steinmanns Hannes, von dessen Dach herunter eine schöne Gärtnerin winkte und aus dessen Innern tausende von Blumen als Strüßjer und im Töpfchen verteilt wurden.

Auch alle anderen Karnevalswagen waren prachtvoll gestaltet, alle Fußgruppen ideenreich kostümiert. Wer so etwas noch nicht hautnah erlebt hat, der sollte sich für das nächste Mal den Rat der Honnefer Jecken zu Herzen nehmen: "Maat einfach met, dat is prima . . ."