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Die Ortsgemeinde will die Wally-Maut

Die Ortsgemeinde will die Wally-Maut

Cäsar und Kleopatra erobern Erpel - In Rheinbreitbach ist der künftige Lidl der Hit und die Erpeler feiern Brigittchen und die sieben Zwerge

Rheinbreitbach/Erpel. (khd) Auch wenn am Karnevalssonntag die Sonn` nit schön schinge dät, Fastelovend-Jecke haben ja Sonnenschein bekanntlich im Herzen.

Und so ließen sich Tausende von ihnen durch das trist-kalte Grau nicht abhalten, die Karnevalszüge in Rheinbreitbach und Erpel närrisch feiernd zu bestaunen, sondern schunkelten und tanzten sich bestens gelaunt warm, bis sie den Zoch bejubeln konnten.

Im nördlichsten Ort des Landkreises dominierte dabei dem zunächst natürlich ein Thema: Die Rivalität mit dem Nachbarn Bad Honnef. So prangerten die Junggesellen auf ihrem Wagen die "Wally-Maut 07" an, während ihre Fußgruppe als "Nahversorger" verkündeten "Der Hit für Rheinbreitbach - Lidl!"

Die Straßenmöhnen dagegen zogen es als Matrosen vor, mit ihrem Böötche den Nachbarn auf dem Rhein direkt zu umschiffen, während der "Rikscha-Express" seine Kundschaft bis zum Bahnhof "Burg" transportierte.

Große Chancen, in Rheinbreitbach einfallen, hätten die Honnefer sowieso nicht gehabt. Das hätte nicht nur große Hunnenhorde verhindert, sondern auch Sterntaler-Piraten vom katholischen Kindergarten. Aus ihrem Piratenschiff und aus rollenden Schatztruhen ließen sie Golddublonen und -taler auf das närrische Volk am Straßenrand regnen. Mit dabei waren natürlich auch ihre Sonnenschein-Kollegen in ihrem Indianerzelt-Wagen und einem gewaltigen Kanadier.

Jede "Belagerung" hingegen hätten die Narrenschar locker ausgehalten, waren doch die Obst- und Gemüse-Jubilare nicht nur als süße Erdbeeren im Zoch mit dabei, sondern mit allem, was ihre Supergärten zu bieten hatten. Keine Prumme und deecke Muhre, dafür aber jede Menge Tuffele und Lauchstängelche führten die KG-Damen mit sich, die vor dem mächtigen Prunkwagen des Elferrats den Abschluss des närrisch-bunten Zuges bildeten.

Genauso jeck, aber erheblich "herziger" ging es in Erpel zu. Sowohl die "Jecke Gästeschar für et Erpeler Prinzenpaar" als auch der Brauchtumsvereins als "Erpeler Hätze" setzten das Motto der Tollitäten "Mer fieere Karneval in Erpel am Rhing mit Hätz un Sinn" anschaulich um. Da wollten die Elferratsdamen und die Stadtsoldatenfrauen als "Herzdamen" von Jörg I. und Brigitte I. natürlich nicht nachstehen.

Speziell der Prinzessin gewidmet hatte sich dagegen eine Fußgruppe, die Grimms-Märchen dazu umbenannte in "Brigittchen und die 7 Zwerge". Weit zurück in die Vergangenheit wiederum war der Bürgerverein gegangen.

Als Gallier um Asterix und Obelix hatten sie Cäsar und Kleopatra im Schlepptau, um nach Rom und Ägypten auch die Alte und Freie Herrlichkeit zu erobern. Die Herzen vor allem der Kinder eroberte sich aber das "Prinzenpaar der Herzen", das einen wahren Kamellelregen auf sie hernieder prasseln ließ.