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Ein Glas Kölsch ist kein Longdrink

Ein Glas Kölsch ist kein Longdrink

In Bad Honnefs Straßen wird getanzt und geschunkelt - Bei strahlendem Sonnenschein regnet es zwei Stunden lang Kamelle - Die SPD setzt jetzt das Lei(d)tbild um - Im Selhofer Süden gibt es viele exotische Tiere

Bad Honnef. (hoh) Dass ein Glas Kölsch nun einmal kein Longdrink ist, war spätestens beim Bad Honnefer Straßenkarneval bestens in Erfahrung zu bringen. "Antrinken, beitrinken, austrinken" lautete die Devise in den Gaststätten, deren Theken nach dem Honnefer Karnevalszug dicht belagert waren.

Eine feuchte Stärkung hatten sich die Karnevalisten allerdings auch redlich verdient. Bei strahlendem Sonnenschein hatten sie zuvor auch in diesem Jahr wieder unzähligen Jecken am Wegesrand mit ihren bunten und originellen Wagen, Fußgruppen, Musik- und Tanzcorps größte Freude bereitet. Für die Narren regnete es mehr Kamelle denn je.

Bevor die organisierten und nicht-organisierten Narren jedoch zünftig den Ausklang des Karnevalszuges feiern und begießen konnten, zogen sie zunächst einmal durch die Honnefer Straßen und Gassen. Ein "galaktischer ATV" entführte in eine weit entfernte Welt.

Vermutlich dorthin, wo es noch intakte Sportstätten und Zuschüsse für Sportvereine gibt. "Bunt ist die Welt unter dem Narrenzelt" hieß es bei den Löstige Geselle, während die Mitglieder der DLRG als "Engelchen und Teufelchen" den Zug bereicherten. Kein Wunder: Schließlich kennen sie das Fegefeuer seit der Schließung des Hallenbades bereits zu Genüge.

Schmucke Winzer und fesche Winzerinnen hatten die Rhöndorfer nach Honnef abkommandiert. Der Genuss des edlen Rebensaftes hatte die Rhöndorfer wohl auch zu ihrem diesjährigen Slogan veranlasst, der da lautet "Rhöndorf, die Perle Honnefs". Der Senat der Ziepches-Jecke folgte und entledigte sich in der Innenstadt des reichlich vorhandenen Wurfmaterials.

Politisch wurde es dann, als die als Arbeiter verkleideten Sozialdemokraten durch die Menge marschierten. "Wir setzen das Lei(d)tbild um", meinten sie optimistisch. Da wartet dann in der Tat noch viel Arbeit auf sie. "Das Buschland lebt!" hieß es bei einer Selhofer Gruppe, die damit auf etwaige Bebauungsabsichten des "Selhofer Feldes" anspielte.

Gnus, Antilopen, Löwen und andere Dschungelbewohner führten sie in ihren Reihen. Nun weiß man endlich etwas mehr über die Fauna des südlichen Bad Honnefer Stadtteils Bescheid. An Bürgermeisterin Wally Feiden zogen im Anschluss die "Wahlschocker" der KG Halt Pol vorbei, obwohl Feiden es eher war, die bei der vergangenen Bürgermeisterwahl bei dem ein oder anderen möglicherweise für den wirklichen Schock gesorgt hatte.

Wie immer riesig war die Delegation des Circus Comicus, der neben seiner imposanten Fußgruppe auch seinen großen Fuhrpark aktiviert hatte. Insgesamt waren es 35 Gruppen, die den Karnevalszug mitgestaltet haben.