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"Kleine Bürgersitzung" in Bad Honnef: Sie feiern Karneval am liebsten „wie früher“

"Kleine Bürgersitzung" in Bad Honnef : Sie feiern Karneval am liebsten „wie früher“

Klein, aber oho! Wenn die Löstige Geselle zur „Kleinen Bürgersitzung“ einladen, wird's eng und gemütlich im Zeughaus. Und die Honnefer Jecken genießen das.

Die „Kleine Bürgersitzung“ der KG Löstige Geselle, zu der am Wochenende mehrere Dutzend Jecken in Kostümen und Uniformen strömten, machte ihrem Namen Ehre: Mit Pomp und Gloria konnte das Mini-Event zwar nicht punkten, dafür aber mit gemütlichem Wohnzimmerflair und jeder Menge rustikalem Zeughaus-Charme. Gerade, dass es so „eng und knubbelig“ sei im unterirdischen Narrentempel in der Bergstraße, zeichne die kleine Schwester der großen Honnefer Sitzungen aus, so Literatin Brigitte Holle. Denn: „So wie früher Karneval gefeiert wurde“, so wollten die Löstigen ihre eigene Veranstaltung aufziehen. Soll heißen: Kein großer Saal, keine riesigen Menschenmengen, stattdessen Karneval im kleinen Kreis.

Von der Discokugel bunt angestrahlt, führten Udo Krewinkel und die KG-Vorsitzende Marion Kock durchs Programm. Auftritt des Kindertanzcorps: Ganz in Blau-Gelb gekleidet, schwirrten die Nachwuchstänzerinnen unter den Augen von Trainerin Susanne Bolz-Hießl über die beengte Tanzfläche. Das Durchschnittsalter im Zeughaus-Keller verjüngte ferner Kinderprinzessin Heidi I. von der KG „Mer haalen et us“ Rheinbreitbach: Die Zehnjährige zog zwar ohne Prinz, dafür aber mit Pagin Finja ins Heim des befreundeten Vereins ein.

Auch eine Abordnung der Unkeler Karnevalisten – „Wow, gleich alle vier Mann auf einmal“, scherzte Krewinkel – schaute 'rein, bevor Gastredner Peter Schulte samt überdimensioniertem Show-Rollator auf die Bühne rollte. Seine Spezialität: Comedy der trockenen Art. „Kennen Sie die neue Rentner-EC-Karte 65 plus? Die PIN ist nur einstellig, aber es gibt zehn verschiedene Arten, sie einzugeben!“

Sodann stürmten die Selhofer „Old Stars“ die Bühne – und das Publikum liebte es: „Old“, nein, „Stars“, ja, befanden die Gäste. Und zum Abschluss entpuppten sich noch Senatspräsident Heinz Willi Veken und Senator Heinz Kleyböcker in ihrer Rede als echte „Fußballbesessene“, bevor das „Urselhofer“-Quintett den Abend entspannt ausklingen ließ. Siehe da, auch im Karneval gilt: Manchmal bereiten auch die kleinen Dinge im Leben die größte Freude.