1. Narren-News
  2. Bonn

Ralf I. und Miriam I. im Auslandseinsatz

Ralf I. und Miriam I. im Auslandseinsatz

Bonner stehen in Brüssel auf der Bühne - im EU-Parlament, in der NRW-Landesvertretung und der Deutschen Botschaft

Bonn/Brüssel. Die Erfolgsstory bekommt ein weiteres Kapitel: Bereits zum dritten Mal besuchte ein Bonner Prinzenpaar die belgische Hauptstadt, und jedes Jahr kommt ein neuer Auftritt hinzu. Nach einer launigen Fahrt in Richtung EU-Parlament ging es unter Führung der Bonner Europaabgeordneten Ruth Hieronymi zuerst ins Büro von Quästor Ingo Friedrich - dem Ausgangspunkt der ersten Reise vor zwei Jahren.

Mit großem Tamtam, für den der stets gut gelaunte Musikzug der Liküra-Ehrengarde sorgte, zogen die Jecken in den 15. Stock des Parlaments ein. Friedrich, der sich auf diesen Termin das ganze Jahr freue, wie er sagte, findet dann in dem leer geräumten Büro zwar nichts mehr wieder - aber egal. "Europa wird immer bunter", sagte Prinz Ralf I. und meinte die Gemeinsamkeiten von Politik und Fastelovend. Sogleich ernannte der närrische Regent seine Bonna Miriam I. zur "europäischen Abgeordneten für Sonnenenergie".

Für Miriam war Brüssel genauso apart wie die Bundesstadt. Doch während es bei Friedrich hoch her ging, versuchte sein Büroleiter Tobias Winkler das Nützliche mit dem Praktischen zu verbinden. Er öffnete Bierflaschen für die Kollegen der angrenzenden Büros und guckte immer wieder in den E-Mail-Eingang seines Computers. "Ans Telefon gehe ich aber nicht", sagte er. Das wäre während eines "Staatsbesuchs" dann doch zuviel gewesen.

Etwas Bleibendes haben die Besuche auch noch. Denn letztes Jahr hagelte es dermaßen viele Kamelle aus den Händen der Tollitäten, dass die Brüsseler noch im Spätsommer etwas davon hatten. "Beim Aufräumen haben wir im September Kamelle unter dem Fernseher gefunden. In den Deckenlampen ist bestimmt auch noch was", sagte Winkler. Diesem Auftakt nach Maß folgte ein Zug durch die Innenstadt in die NRW-Landesvertretung, wo die Narren ein kölsches Menü erwartete: Mettbrötchen und Erbsensuppe.

Vertretungsleiter Hans Stein war in seinem Element, er ist nämlich Kölner. Den Bonner Auftritt ließ sich auch der Ständige Vertreter Deutschlands bei der EU, Edmund Duckwitz, nicht entgehen, der zugeben musste, dass er Heimweh nach Bonn habe, wo er lange lebte. Damit es nicht ganz so schlimm wurde, befahl Bonna Miriam I. der Equipe, Adoptionsanträge auszulegen, damit auch Nicht-Bonner mitfeiern konnten. Von Ralf I. wurde sie sogar zwischenzeitlich zur "EU-Beauftragte für Sonnesching" befördert.

Eine Gruppe Schüler aus Solingen wurde gleich auch noch zum Karneval bekehrt. Wo letztes Jahr Schluss mit der Brüssel-Exkursion war, ging es dieses Jahr munter weiter. Denn die Deutsche Botschaft hatte zu einem weiteren Empfang geladen. "Die Botschaft ist exterritorialer Boden", sagte Festausschusspräsident Horst Bachmann. Allerdings relativierte Botschafter Reinhard Bettzuege: "Heute ist es Bonner Boden."

Einen Gruß aus der Heimat ließen sich die Bonner vor der Abfahrt schmecken, es gab Kölsch aus dem Pittermännche. Das Ende der Fahnenstange ist in Brüssel nach einem erlebnisreichen Auslandseinsatz noch längst nicht in Sicht. Nächstes Jahr geht's zusätzlich zum Bürgermeister der Hauptstadt. "Da bringen wir auch einen Bonner Bürgermeister mit", versprach Bachmann.