Rosenmontagszug 2012: Und da waren's nur noch drei
Der Festausschuss Bonner Karneval stellt Mottowagen vor, von denen einer nicht gebaut wird.
Bonn. Kein Blatt vor den närrischen Mund nehmen die Mottowagen des Festausschusses Bonner Karneval beim Rosenmontagszug 2012. Der Festausschuss-Vorstand hat am Donnerstagabend mit Bonns Bezirksbürgermeister Helmut Kollig (SPD) und Zugleiter Axel Wolf die Siegerentwürfe des Gestaltungswettbewerbs vorgestellt. "Erstmals haben wir in der Ausschreibung vier Themen vorgegeben, die alle toll bearbeitet wurden", erklärte die Festausschussvorsitzende Marlies Stockhorst.
Wolf, Kollig, und Stockhorst sowie ihr Stellvertreter Stephan Eisel begutachteten mit Michael Schmidt die zehn eingereichten Entwürfe. Schmidt ist zuständig für den Bau der drei Mottowagen, das vierte Motto "Bonner Brücken - eine Hängepartie" habe sich mit der Verschiebung der Nordbrückensanierung erst einmal erledigt, begründete Stockhorst den Bau von nur drei Wagen. Bis vor zwei Jahren waren fünf Mottowagen üblich, aus Kostengründen gab es aber bereits in der vorigen Session nur noch vier.
"So schön eine Idee manchmal auch ist, sie muss technisch realisierbar sein und in der kurzen Vorbeifahrt von allen verstanden werden", begründete Wolf die Entscheidungen für die Siegerentwürfe. Klarer Favorit war ein Entwurf des GA-Grafikers Dario Krobath, der sich der Staatenüberschuldung annimmt.
Hinter Europa, mit dem Haupt der Medusa mit Politikerschlangenhaar, rollt eine bildhafte Euroschuldenwelle an. "Die Euromedusa ist einfach ganz toll. Einige Köpfe müssen wir noch austauschen, aber das passt ja recht gut", so Kollig. Platz zwei ging an Bernd Stein. Sein Wagen zeigt einen Berliner Bären, der mit einer Angelrute das Bonner Verteidigungsministerium fängt. "Ein toller Entwurf, die Umsetzung wird nicht ganz einfach", so die Präsidentin.
Auf den dritten Platz schaffte es der Entwurf von Carl Körner: ein Sarg, in dem die Bonner Kultur zu Grabe getragen wird. Außer Konkurrenz wurde Jan Künsters Bearbeitung des Themas "Bonner Brücken" ausgezeichnet. "Da das Thema erst 2014 wieder aktuell wird, haben wir den Bau des Wagens verschoben", so Stockhorst, deren Name übrigens in der GA-Berichterstattung am Donnerstag bedauerlicherweise falsch geschrieben war.
