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Bonn: Weiberfastnacht in Bonn ist verhalten gestartet

Bonner Karneval : Weiberfastnacht in Bonn ist verhalten gestartet

Die Weiberfastnacht in Bonn ruhig und verhalten gestartet. Während in den Brauchtumzonen nur wenig los war, warteten viele auf die Züge nach Köln. Die Meldungen aus der Ukraine sorgen allerdings für gedrückte Stimmung.

Am Vormittag und frühen Nachmittag ist in den Bonner Brauchtumszonen noch nicht viel los. Die Weiberfastnacht wird ruhig begangen. Gründe hierfür Corona im Allgemeinen, die kürzlich verlauteten Beschränkungen der Stadt, welche das Feiern im Freien schwierig gestalten - und nicht zuletzt die aktuellen Meldungen aus der Ukraine. Das Stadtbild ist somit geprägt von Karnevals-Bannern, vereinzelten Teenager-Gruppen mit lauter Musik im Gepäck, Nieselregeln und vor allem Fußgängern, die weniger in Feierlaune zu sein scheinen. An den sonst von Jugendlichen stark frequentierten Rheinufern an der Kennedy-Brücke ist - nichts.

Auch die Präsenz von Polizei und Ordnungsamt scheint vergleichsweise gering. Einzelne Mannschaftswägen patroulllieren hier und da. Sowohl Münster- als auch Marktplatz, wo um 12.30 Uhr 1000 Berliner durch den Festausschuss Karneval verteilt werden, erscheinen nicht stärker besucht als sonst. Gemüsehändler Ahmad Kiwan sagt, dass es kein Vergleich zur normalen Karnevalssaison sei. Er erwartet auch im späteren Tagesverlauf keine großen Anstürme.

Am Hauptbahnhof hingegen drängen sich hunderte von verkleideten Jugendlichen dicht an dich. Sie zieht es nach Köln. Ein Mann vom Sicherheitsdienst erwartet noch größere Andränge im Verlauf des Nachmittags. Die meisten Gruppen sagten auf GA-Anfrage, dass sie sonst in Bonn feiern, die Brauchtumszonen dies aber fast unmöglich machten. Der heute begonnene Krieg in der Ukraine ist fast allen bekannt. "Das schwingt im Hinterkopf mit und sorgt schon für ein komisches Gefühl beim Feiern", sagt Constantin Van Iperen aus Bonn.

Auch Marlies Stockhorst, Präsidentin des Festausschusses Karneval, ist über den Ukraine-Konflikt informiert. "Wir möchten den Bonner Bürgern in schweren Zeiten ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Aber gedanklich sind wir gleichzeitig bei den Opfern in der Ukraine. Man hat ein anderes Gefühl beim Feiern", sagt sie am Donnerstagmittag dem General-Anzeiger.