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Anja I. verstärkt die Bergklänge

Anja I. verstärkt die Bergklänge

Der Bürgerfestausschuss Heisterbacherrott sorgt für einen an Höhepunkten reichen karnevalistischen Abend

Heisterbacherrott. (qg) "Daheim is et doch immer noch am schönsten." Dieser Satz kam dem Heisterbacherrotter Karnevalsprinzen Oliver I. (Goldschmidt) aus tiefstem Herzen.

Seit ihrer Proklamation sind die Tollitäten bei zahlreichen Veranstaltungen und in vielen Sälen unterwegs gewesen, aber der Empfang, den ihnen das heimische Publikum bei der Kostümsitzung am Samstagabend im ausverkauften Saal Lichtenberg bereitete, wird Oliver I. und seiner Prinzessin Anja I. (Eymael) sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Da wurden bedruckte Fähnchen geschwenkt und Raketen gestartet, geklatscht und gesungen, umarmt und gebützt. Viele Jecken hatten sich - dem Prinzen zu Ehren, der bekanntlich begeisterter FC-Fan ist - in rot-weißen Farben kostümiert.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sich das junge Regentenpaar durch das jubelnde Völkchen einen Weg auf die Bühne gebahnt hatte. Bestens gelaunt wurde dann zur Musik der "Bergklänge" erst einmal kräftig geschunkelt.

Der Musikzug aus Heisterbacherrott unter der Leitung von Rolf Klein hat als Regimentskapelle der Ehrengarde der Stadt Bonn bereits reichlich Erfahrung in der musikalischen Begleitung närrischer Majestäten und geriet auch nicht aus dem Rhythmus, als ihre Lieblichkeit Anja höchstpersönlich zum Becken griff und mitmusizierte.

Dass sie über genügend Taktgefühl verfügt, hat die Prinzessin allerdings schon längst an anderer Stelle bewiesen, schließlich widmet sie sich seit ihrem vierten Lebensjahr dem Gardetanz und war sechs Jahre lang Trainerin des Männerballetts "Die Lollies".

Die vielen fröhlich kostümierten Jecken hatten sich aber nicht nur in dem laut Festausschuss-Vorsitzenden Rainer Henseler "schönsten Fleckchen von Heisterbacherrott" eingefunden, um die "schönsten und strammsten Waden" des ganzes Ortes zu bewundern, die übrigens dem Prinzen gehören, sondern auch um in den Genuss eines besonders erlesenen Fastelovendprogramms zu kommen.

Der Bürgerfestausschuss hatte keine Kosten und Mühen gescheut und bekannte Spitzenkräfte des Karnevals engagiert. Geschunkelt wurde zu den kölschen Leedcher der "Callas vun Kölle" (Renate Fuchs) und in der Bütt begeisterte der "Reporter vum Buure Blättche" (Adam Kranz) ebenso wie der Straßenkehrer und das letzte Kölner Heinzelmännchen in der Mülltonne, bekannt als "Schnäuzer Duo".

Natürlich gab es bei der Sitzung auch etwas fürs Auge, und da mussten die Organisatoren nicht erst in Köln suchen. Spitzentanzcorps findet man vor der eigenen Haustür. Die Siebengebirgsperlen aus Heisterbacherrott haben gleich mehrere überaus erfolgreiche Solotänzerinnen.

Mit Angelina Weber (Senioren) und Theresa Krämer (Junioren) zeigten zwei amtierende Verbandsmeisterinnen ihr Können, und auch Stephanie Brüll stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass sie zu Recht den Titel der Vizeverbandsmeisterin trägt.

Riesenapplaus gab es für die erst zwölf Jahre alte Katharina Heinze, die sich innerhalb kürzester Trainingszeit bereits für die deutschen Meisterschaften qualifiziert hat. Gemeinsam mit ihren Mistreiterinnen vom Jugendtanzcorps der Siebengebirgsperlen stand sie zudem bei den Verbandsmeisterschaften ganz oben auf dem Treppchen.

Bei der Sitzung in Heisterbacherrott ernteten die jungen Tänzerinnen großen Beifall für ihren neuen Sessionstanz. Dabei musste die Choreografie kurzfristig aufgrund gleich mehrerer krankheitsbedingter Ausfälle auf nur zehn Tänzerinnen zugeschnitten werden.