Sänger von Sankt Joseph auf Abwegen
Kirchenchor aus Thomasberg tritt bei Kostümsitzung der Strücher KG in Clownskostümen auf
Thomasberg. Das Schönste gab es gleich am Anfang, das Beste zum Schluss, und auch mittendrin blieb kein Wunsch offen. Kurzum: Bei der großen Kostümsitzung der Strücher KG im Franz-Unterstell-Saal stand so ziemlich all das auf dem Programm, was das Narrenherz begehrt: Schmucke Tanzcorps, spannende Verzällcher aus der Bütt und kölsche Musik zum Schunkeln und Schwoofen.
Zum Auftakt gab sich nicht nur die gesamte Strücher KG die Ehre, die mitsamt Damenkomitee, Elferrat und Kindertanzcorps in die Halle einzog, auch das gemeinsame Prinzenpaar aus Thomasberg und Heisterbacherrott, Prinz Oliver I. (Goldschmidt) und Prinzessin Anja I. (Eymael) machte dem Publikum seine Aufwartung. Sie alle wurden stürmisch begrüßt von fröhlichen Clowns, einäugigen Piraten und anderen lustig kostümierten Jecken, die sich zuvor zur Musik von Alleinunterhalter Patrick Reinhardt ordentlich warm geschunkelt hatten.
Nach dem stürmischen Empfang rang Prinz Oliver I. auf der Bühne erst einmal nach Worten. Das "Es ist schön, hier bei euch zu sein", kam dafür umso mehr von Herzen. Auch erübrigte sich die Frage: "Seid ihr joot drupp?" Dass sie in allerbester Fastelovendstimmungg waren, hatten die Strücher Jecken von der ersten Minute an unter Beweis gestellt. Das Tambourcorps Siebengebirge brachte dann mit einem mitreißenden Potpourri der schönsten Karnevalslieder auch noch die letzten Nachzügler und Spätzünder auf Betriebstemperatur.
Schlag auf Schlag ging es weiter: D'r Drickens (Karl-Heinz Kocken) erinnerte sich mit Wehmut an damals, als er seine bessere Hälfte kennen lernte: "Die hatte ein Figürchen, kann ich euch sagen. Wenn die bei uns am Wasserkessel vorbeigelaufen ist, fing der von alleine an zu pfeifen." Einziges Manko: "Die Gute hatte dieselben Eigenschaften wie der schiefe Turm von Pisa: Sie zeigte sich zwar immer geneigt, fiel aber nie um."
Nicht nur ein Ohrenschmaus, sondern auch ein wunderbares Bild fürs Auge bot anschließend der Kirchenchor aus Thomasberg: Die Sankt Joseph-Sänger servierten in bunt schillernden Clownskostümen kölsche Leedcher, die man nicht alle Tage zu hören bekommt. Dafür, dass kein Auge trocken blieb, sorgten "Der Tulpenheini", "Strunz un Büggel" sowie Bauchredner Gérard mit seinen Puppen Dino und Freddy. Ein Heimspiel hatte der "Rentner auf Reisen" - Willi Armbröster wusste wieder die Narren zu wahren Lachstürmen hinzureißen.
Viel Applaus ernteten die Tanzmariechen und Tanzoffiziere der KG: Die Strücher Karnevalsgesellschaft kann stolz darauf sein, gleich drei Tanzcorps ihr Eigen zu nennen. Zum Abschluss gab es dann ein musikalisches Feuerwerk. Bei der Musik der "Jodesberger Junge" hielt es keinen der Strücher Narren mehr auf seinem Stuhl. Bis Mitternacht wurde im Thomasberger Gürzenich geschunkelt, was das Zeug hält.
