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Das Kleeblatt des Karnevals in Königswinter

Das Kleeblatt des Karnevals in Königswinter

Die Karnevalsgesellschaft Postalia holt zur Prunksitzung Bläck Fööss, Höhner, Brings und Paveier auf die Bühne

Königswinter. Zwei Neuheiten gab es in diesem Jahr bei der Großen Postalia-Sitzung in der Aula der Jugenddorf-Christophorusschule. Erstmals wirkten am Freitagabend die vier großen Bands des Kölner Karnevals, das so genannte Kleeblatt, mit: die Bläck Fööss, die Höhner, Paveier und Brings.

Außerdem sorgte zum ersten Mal die Kapelle von Markus Quodt für Tuschs und weiteres närrisch-musikalisches Begleitwerk. Dies übrigens auf überzeugende Weise, wie sollte es auch anders sein?

Seit Monaten war die Sitzung ausverkauft; Kartenwünsche erreichten die Postalia nicht nur aus der Region, sondern von weit darüber hinaus. Über 60 Mitglieder der Karnevalsgesellschaft sorgten vor und hinter den Kulissen für einen reibungslosen Verlauf.

Selbst das Wetter spielte mit, und die hierzulande zahme Daisy erreichte Königswinter erst nach der Sitzung, die um ein Uhr in der Frühe ausklang. So kamen die Narren bei heiterer Laune allen Wettervorhersagen zum Trotz unbescholten nach Hause.

Wie in jedem Jahr hingen die blau-gelben Regenschirme an der Decke, und das Panorama der Siebengebirgs-Stadt diente als Kulisse. An drei Abenden, jeweils fünf Stunden lang, hatten die emsigen Jecken die Schirme angebracht und den Saal hergerichtet.

Die Stimmung war bestens. Schon beim Einzug des Präsidenten Bernd Hardenberg und seiner Gefolgschaft, samt dem 16-köpfigen Kinder- und Jugendtanzcorps, war das Publikum voll dabei und fing die gelben Rosen auf, die man ihnen zuwarf.

Die Zuschauer waren bunt und fantasievoll kostümiert, selbst eine Kochlöffeltruppe war dabei, mit gelben Koch-Mützen und gelben Schürzen über schwarzer Tracht. Das Kinder- und Jugendtanzcorps schwang nach der Begrüßung durch den Präsidenten gekonnt die Beine; selbst die Kleinen überzeugten mit souveränen Spagats und tollkühnen Drehungen.

Bei einer so bedeutenden Karnevalssitzung in der CJD-Aula kann sich auch der Lehrkörper vorm Karneval nicht "drücken". Schulleiter Johannes Heide und sein Vorgänger Hans-Joachim Gardyan wurden gemeinsam mit dem Stadtoberhaupt Peter Wirtz nach vorne zitiert. Dort erhielten sie den neuen Sessionsorden, ebenso wie Vorstandsmitglied Marcus Weber und der Vizepräsident der Kölner Karnevalsgesellschaft Fidele Fordler, Ulrich Bruns.

Anschließend gab es reichlich Stimmung bei den Auftritten des Kleeblatts, von Bernd Stelter, Ne Knallkopp, Die Cöllner, Et Rumpelstilzche, Dä Blötschkopp, Ne Bergische Jung, dem Tanzcorps der Kölner Karnevalsgesellschaft Sr. Tollität Luftflotte 1926 und den Fidelen Kölschen.

Wie aber konnte die Postalia die vier großen Bands des Kölner Karnevals gewinnen? Das Lied der Bläck Fööss, "Drink doch ene met" hatte es dem damaligen Präsidenten Peter Stöcker angetan, und er buchte vor 38 Jahren die Band. Der Grundstein für eine langjährige Freundschaft mit der Postalia war gelegt; seither geben die Bläck Fööss jährlich zwei eigene Konzerte in Königswinter.

Ohnehin pflegte Altpräsident Peter Stöcker gute Kontakte nach Köln und setzte Impulse für den Aufbau langjähriger Vertrauensverhältnisse, auch mit den anderen Bands. Präsident Bernd Hardenberg setzte dies erfolgreich fort.

"Etwas Glück, die guten Kontakte zum Kölner Karneval und das gute Vertrauensverhältnis führten zum Zusammentreffen der vier Bands in einer Sitzung", sagte Stefan Scharfenstein, Schriftführer der Postalia. Alle vier Gruppen sorgten auf ihre Art für beste Stimmung.

Am Ende konnten die närrischen Zuschauer, gestärkt von einem überzeugenden karnevalistischen Programm, getrost und allen Krisen zum Trotz durch Eis und Schnee nach Hause wandeln - gemäß den Worten zum Sessionsorden 2010: "Damit die Hoffnung nicht vergeht, dass es bald auch wieder aufwärts geht, schaut Euch mal unseren Orden an, auf dem ein jeder lesen kann: 'Ob Wirtschaftskrise hin oder her, die Postalia fiert wigger Fasteleer!'"