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Die Karnevalisten feiern sich selbst

Die Karnevalisten feiern sich selbst

Festausschuss Siebengebirge besteht seit 50 Jahren - 39 Vereine blicken auf eine erfolgreiche Geschichte zurück - Beim Festkommers werden drei neue Ordensträger ernannt

Königswinter. Am Ort seiner Gründung, nämlich in der Königswinterer Altstadt, feierte am Sonntag der Karnevals-Festausschuss Siebengebirge (FAS) sein 50-jähriges Bestehen.

Mit einem feierlichen Festkommers im Hotel Maritim erinnerten Abordnungen der mittlerweile 39 Mitgliedsvereine an den Beginn der großen Gesellschaft, deren Einzugsbereich sich von Beuel bis Unkel erstreckt.

Natürlich waren die Feiernden in ihren jeweiligen Vereinsornaten erschienen, so dass der Saal in ein prächtiges Farbenmeer in rot, blau und weiß, grün und gold verwandelt wurde.

Die Begrüßung der Gäste übernahm in Vertretung des erkrankten Präses Dieter Wittmann aus Oberkassel sein Stellvertreter Egon Peffekoven aus Beuel. Unter den Ehrengästen konnte er neben zahlreichen Dankordensträgern nicht nur die Bürgermeister aus Königswinter, Bad Honnef und Unkel begrüßen, sondern auch den stellvertretenden Präsidenten des Bundes Deutscher Karneval (BDK), Rudi Höhe.

Er erinnerte in seiner Laudatio an die Ursprünge des Vereinszusammenschlusses. Die Vorsitzenden von 18 Gesellschaften und Vereinen hatten 1954 unter Leitung des Königswinterers Fritz Bastin, der als erster das Amt des Präsidenten übernahm, den Festausschuss aus der Taufe gehoben. "Ihr Ziel war es damals, die Termine der Gesellschaften aufeinander abzustimmen und Büttenredner und Tanzcorps untereinander zu vermitteln", so Höhe.

Gleich im ersten Jahr stellte der FAS den ersten Siebengebirgszug auf die Räder. Der fand in der Bevölkerung so großen Anklang, dass er daraufhin zunächst im jährlichen Wechsel in Bad Honnef und Königswinter wiederholt wurde.

"Seit 1973 können aus finanziellen Gründen leider nur noch zu besonderen Anlässen Siebengebirgszüge stattfinden", bedauerte Höhe. In der bisherigen Geschichte stellten die Mitgliedsvereine 31 Siebengebirgstollitäten, einzelne Prinzen oder Prinzessinnen ebenso wie Prinzenpaare und auch komplette Dreigestirne.

Früh begonnen hat der FAS mit gemeinsamen Vorstellabenden, um Talente für Bütt und Bühne zu begutachten. Schon Ende der 50er Jahre fanden die ersten statt und mittlerweile gibt es jedes Jahr einen.

Zum Abschluss seiner Rede verlieh Höhe dem Festausschuss eine Jubiläums-Fahnenschleife des BDK. Normalerweise wird diese an die Fahne des geehrten Vereins gehängt, doch eine solche besitzt der FAS bisher nicht.

Doch bereits im Vorfeld hatte der Vorstand einen Standartenstab mit aufgesetzter Mininarrenkappe gezimmert, an dem das Fähnchen befestigt werden konnte. Für die Anschaffung einer Fahne hatte der Düsseldorfer Höhe dann noch einen guten Tipp parat. "Lasst die beim Zug vorneweg gehen, das macht sich im Fernsehen immer sehr gut."

Weiterer Höhepunkt des Festkommers war die Verleihung des Dankordens des FAS an Menschen, die sich um das rheinische Brauchtum besonders verdient gemacht haben. Seit den 60er Jahren wurden 131 Ordensträger gekürt, am Sonntag kamen weitere drei hinzu.

Bernd Hardenberg von der KG Fidele Freunde Postalia Königswinter wurde für seine Verdienste und Bemühungen in 41 Jahren Vereinsarbeit, davon 34 als Vorstandsmitglied, ausgezeichnet. Nicht nur für den Verein selbst, sondern auch für die Beziehungen zu anderen Gesellschaften und Bands wie den "Bläck Fööss" setzt Hardenberg sich ein.

Neben ihm konnte eine weiterer Goldjubilar seinen Platz in der Reihe der Ordensträger einnehmen. Der Ittenbacher Wolfgang Heisterbach, Präses der Oettemicher Jecken, begeht in diesem Jahr sein 50-jähriges Bühnenjubiläum.

Dritter im Bunde der Geehrten war Peter Stassen von den Beueler Stadtsoldaten, der von seinen 21 Jahren Vereinsangehörigkeit 20 im Vorstand mitgearbeitet hat. Natürlich wäre der Festkommers des karnevalistischen Großbündnisses nicht komplett gewesen ohne den Auftritt von "staatse Kääls" und "lecker Mädsche".

So lockerten dann die, wie Vize Peffekoven es ausdrückte, "Leihtanzcorps" der Fidelen Freunde Postalia und der Beueler Stadtsoldaten das Programm mit ihren schmissigen Tänzen auf.