Zwei Reichsmark und Briketts für den Eintritt
Fidele Freunde Postalia feiern ihren 75. Geburtstag mit einer großen Jubiläumsveranstaltung - Präsident Peter Hardenberg begrüßt in der CJD-Aula zahlreiche Festgäste - Auch Prinz Willi II. gratuliert
Könisgwinter. "Es war vor 75 Jahr'', so Ende Januar", als sich die Fidelen Freunde Postalia 1929 Königswinter gründeten. Auf die Geschichte der Gesellschaft ging Laudator Willi Armbröster beim Festkommers am Samstag in der Aula der Jugenddorf-Christophorusschule ein.
1929 gegründet, bestand der Verein zunächst ausschließlich aus lebenslustigen Postangestellten. "Bevor Beamte sich bewegen, tun die sich das überlegen", reimte Armbröster.
Die Zeit des Nationalsozialismus bremste jedoch die Aktivitäten der Postalia. "Zwölf Jahre musste man verzichten, es gibt nichts Gutes zu berichten." Ende Mai 1945 legten die "Fidelen Freunde" dann aber wieder los.
Der Eintritt für ihre erste Sitzung nach dem Krieg kostete zwei Reichsmark und zwei Briketts. In den Sechziger Jahren "erschien wie ein Gewitter ein Mann mit Namen Stöckers Pitter", so Armbröster weiter.
Peter Stöcker prägte in seiner 26 Jahre währenden Amtszeit als Präsident den Verein wesentlich und machte ihn zur Karnevalsgesellschaft. "Er ist noch heute, dass muss ich betone'', für die Postalia eine Ikone". Der Präsident sei eine besondere Figur, er sei der Libero im Elferrat, so Armbröster.
"In jedem Saal, in jedem Zelt, ist ein Fettnapf aufgestellt." Wehe dem Präsidenten, der da den Überblick verliert. Armbröster lobte aber auch den amtierenden Präsidenten Bernd Hardenberg für seine Arbeit, fügte jedoch mit Blick auf dessen Frau hinzu: "Du wärst ein Esel ohne Stetz, wenn du deine Irmgard nicht hättst."
Bernd Hardenberg oblag es auch, die vielen Festgäste zu begrüßen. Neben Bürgermeister Peter Wirtz waren zahlreiche Vertreter der politischen Parteien, Abgesandte der Karnevalsvereine aus dem Siebengebirgsraum, Gäste aus Köln sowie die Vorsitzenden verschiedener Vereine und Gruppierungen aus der Königswinterer Altstadt zu der großen Jubiläumsveranstaltung gekommen.
"Tretet doch bei uns ein, ihr seid uns herzlich willkommen", forderte Hardenberg alle Anwesenden auf, die noch nicht Mitglieder der Postalia waren. Auch der Niederdollendorfer Prinz Willi II. (Schwarz), der mit Prinzessin Anja I. (Schwarz) einmarschiert war, überreichte Hardenberg einen Orden. "Ich wünsche Bernd für die nächsten 75 Jahre alles Gute."
