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Der Ääzebär tapst am Veilchendienstag durch Lohmar

Der Ääzebär tapst am Veilchendienstag durch Lohmar

Mit einem schreitenden Rundtanz sammelte der behäbige Meister Petz für den guten Zweck

Lohmar. Strahlender Sonnenschein begleitete am gestrigen Veilchendienstag ein Karnevalsteam der ganz besonderen Art: Die Narren waren auf Lohmars Hauptstraße am Klang einer dicken Trommel sofort zu erkennen.

Mitglieder des Vereinskomitees Lohmar begleiteten am Morgen einen außergewöhnlichen Vertreter der Narrenzunft, der zum "Luhmere Fasteleer" gehört, wie die Kazi-Funken und das Lohmarer Prinzenpaar: den Ääzebär.

Olaf Giese schlüpfte in diesem Jahr in das flauschige Pelzkostüm und sammelte zusammen mit seinen Begleitern Peter Drossard, Gertrud Lennartz, Paul Schüttler und Josef Brühl in Lohmars Geschäften für den guten Zweck.

"Auf den freuen wir uns jedes Jahr", sagte Tanja Meurer von der Filiale der Kreissparkasse in Lohmar, als der Ääzebär behäbig in den Kassenraum des Kreditinstituts tapste. Sofort hatte sie eine kleine Spende für den Gast parat, die sie flugs in die Sammelbüchse steckte.

"Der Erlös kommt dem Deutschen Roten Kreuz zugute, das dafür Esspakete an Bedürftige ausgibt", sagte Paul Drossard. Er ist wie die anderen Mitglieder seit 1980 am Treiben des Ääzebärs in Lohmar beteiligt.

25 000 Euro Spenden kamen in den vergangenen 23 Jahren zusammen. Das Bild ist immer gleich. Ein Bärenführer, maskierte Musiker, davon einer mit "''ner dicken Trumm" und einer mit einem Kassettenrecorder, aus dem lautstark Karnevalsmusik dröhnt, begleiten den jecken Meister Petz auf seinem Sammel-Weg durch Lohmar.

Der Name des knuffigen Bären bezieht sich auf einen mit Erbsen- und Getreidestroh verkleideten Mann. Nicht nur in Lohmar ist der Ääzebär ein Begriff. In vielen Gegenden Deutschlands tritt der "Erbsenbär" bei Erntefesten, im Karneval oder bei Hochzeiten auf und führt dabei einen schreitenden Rundtanz auf.

Die Erbsen (Ääze) und das Erbsenstroh sind übrigens ein Symbol für Fruchtbarkeit. Bis zum Abend tapste der Ääzebär gestern mit seinen Begleitern durch Lohmar und sammelte für den guten Zweck.

"Am Ende des Tages werden wir mit Sicherheit 500 Euro in der Sammelbüchse haben", sagte Gertrud Lennartz. Als Erinnerung und Spendenquittung konnten sich die Lohmarer über ein so genanntes "Ääzebärknöllchen" freuen.