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"Wir Clo(w)nen unseren Nachwuchs selbst"

"Wir Clo(w)nen unseren Nachwuchs selbst"

Mit Fantasie und Frohsinn feiern Hennefs große und kleine Jecke Rosenmontag

Hennef. (otn) Feuerwehrmann will der kleine Drache Grisu werden. Das ist sein größter Traum. Den machte die Löschgruppe Happerschoß am Rosenmontag in Hennef wahr. Die jecken Wehrleute waren ins Drachenkostüm gestiegen und versprachen den Narren am Zugesrand: "Wir löschen jeden Brand".

Mehr als 1 000 Jecken taten es den feuerlöschenden Drachen gleich und marschierten mit beim Zug durch die Hennefer Straßen. Weit mehr Knatschverdötschte säumten den Wegesrand und rundeten das närrische Schauspiel mit Musik, Tanz sowie lauten "Alaaf"- und "Kamelle"-Rufen ab.

Das gefürchtete Nass von Oben war zwar ausgeblieben, doch gegen Regen mussten die Hennefer Jecken sich dennoch schützen. Die 52 Gruppen bescherten ihrem Narrenvolk Schauer aus süßen Leckereien, Strüssjer und Bützjer.

Zugleiter Achim Buchholz ging einer etwa zwei Kilometer langen Narrenschlange voran. Trotz TÜV fuhren gleich 26 Gruppen mit einem Mottowagen mit. Den Überwachungsverein machten sie überwiegend auch zum Thema. "TÜV ok, Fiesta olé", hatten sich etwa die Spanier vom Sövener Karnevals-Club auf den Wagen geschrieben.

Gleich drei Prinzenpaare gaben sich beim Hennefer Zug die Ehre: das Sövener Kinderprinzenpaar Noel I. und Svenja I., die Bröler Tollitäten Prinz German I und ihre Lieblichkeit Doris I. sowie Hennefs Prinz Wolfgang I. und seine Martina I.

"Tequila, Liebe und Kakteen, in Söven hat man Ideen", stand auf dem Gefährt der Sövener Mexikaner. Dass lange nicht nur die Karnevalisten aus dem Hennefer Stadtteil kreativ sind, stellten die anderen Jeckengruppen unter Beweis.

So holte der Junggesellenverein Dambroich Peter Lustig und seinen blauen Bauwagen nach Hennef. Während die Junggesellen sich in Blaumann, Karohemd und Nickelbrille präsentierten, gingen ihre Freundinnen als Löwenzahn mit. "Wir Clo(w)nen unseren Nachwuchs selbst", sagten sich die Sportfreunde Hennef und schlüpften samt Pänz ins bunte Clownkostüm.

Witwe Bolte schwang beim Spielmannszug Friedrichstadt den Taktstock, Max und Moritz spielten Flöte und schlugen die Trommel. Dass auch Kartoffeln raderdoll sein können, zeigte die Gruppe Busch.

Als jecke Äpel streuten sie nicht nur Kamelle unter Narrenvolk, sie verteilten auch gekochte Erdäpfel. Gegen eventuellen Niederschlag hatten sich die besseren Hälften vom Musikverein Allner gewappnet. Sie hatten sich Schwimmreifen und Plantschbecken um den Bauch gebunden und luden zum Sprung ins Wasser. Gleich mehrere Gruppen hatten sich ein Bienenkostüm übergestreift.

Das einzige, was den Narren an diesem Rosenmontag in die Quere kam, war ausgerechnet ein anderer Zoch: 15 Mal mussten sie der Bahn am Übergang Frankfurter Straße die Vorfahrt lassen.