1. Narren-News
  2. Sieg&Rhein

Ein jeckes "Familienunternehmen" gibt Gas

Ein jeckes "Familienunternehmen" gibt Gas

Die Funken Blau-Weiß präsentieren sich "stark wie nie" - Siegburgs älteste und größte Karnevalsgesellschaft feiert einen gelungenen Sessionsauftakt

Siegburg. "Wir sind so stark wie nie", freute sich Ferdi Büchel, Präsident der ältesten und größten Karnevalsgesellschaft Siegburgs.

Unter seiner Ägide feierten die Funken Blau-Weiß im Siegburger Schützenhaus einen gelungenen Sessionsauftakt und stimmten sich mit einem bunten Programm auf die fünfte Jahreszeit ein. Zum "Großen Regimentsappell" hatten die Jecken geladen, und zahlreiche Gäste folgten ihrem Ruf.

Dabei hätten die Funken schon allein durch die Zahl ihrer Mitglieder das Schützenhaus füllen können. Mehr als 300, davon immerhin gut 230 uniformierte Aktive zählt der Traditionsverein, der das karnevalistische Geschehen in Siegburg seit 1859 mit prägt. Und fast alle waren gekommen, um ausgelassen zu feiern. Die Tanzgruppen der KG zeigten mit viel Schwung und bestens trainiert, was sie im vergangenen Jahr alles gelernt haben.

Die "II. Knubbels" der Funken Blau-Weiß ernteten ebenso tosenden Applaus wie Startrompeter Bruce Kapusta und die "Blue Bega Boys", eine komödiantische Showtanzgruppe aus den Reihen der Senatoren. Die bekamen übrigens Verstärkung. Luzie Brück und Herbert Heß wurden zu Senatoren ernannt, als Dank für ihr jahrelanges Engagement für die Funken.

Mit dem traditionellen Spruch "Passt!" setzten ihnen Präsident Büchel, Kommandeur Peter-Josef Ludwig und Senatspräsident Wilfried Trompetter die Senatorenmützen auf. Vorab waren die Funkenoffiziere Wolfgang Bracht, der auch Zeugmeister ist, Gerd Büchel, Willi Zinzius und Marketenderin Sabine Laufer für 25-jährige Mitgliedschaft mit Urkunden und silbernen Verdienstorden geehrt worden.

Rundes Metall gab es auch für den Nachwuchs, auf den die KG besonders stolz ist. "Wir sind ein Familienunternehmen", freute sich Büchel, als er den Dutzenden von Kindern in ihren Blau-Weißen Uniformen den aktuellen Sessionsorden überreichte.

Schon mit drei Jahren werden die allerjüngsten Funken spielerisch in den Tanzgruppen trainiert, und in der Klasse der Grundschulkinder war es ein gutes Dutzend Kinder, das an diesem Abend zum ersten Mal in Blau-Weiß vor Publikum tanzte - fehlerfrei und mit kräftigen Applaus bedacht. Bis zu den akrobatischen Gardetänzen der Großen Tanzgarde freilich muss der Funken-Nachwuchs noch kräfig üben. "Aber das sind ja schon richtige Profis", ließ sich eine Kleine vernehmen.

Zu den Klängen der "Les Bermudas" fanden dann auch die jecken Gäste ihren Weg aufs Parkett. "Tanzen hält fit", lachte Peter Stock, dessen Familie seit Generationen in der KG engagiert ist. "Meine Tante war schon Funkenmariechen bei den Blau-Weißen. Und sie ist über 90 Jahre alt geworden", erinnerte sich der Ehrenpräsident, bevor er im Gewühl verschwand.