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Hennefer Jecke vertreiben die Wintergeister

Hennefer Jecke vertreiben die Wintergeister

Es ist wie jedes Jahr. Bevor sich der Hennefer Rosenmontagszug von der Warth aus Richtung Rathaus in Bewegung setzen kann, heißt es: Erst fährt der Zug, bevor der Zoch kütt.

Hennef. Es ist wie jedes Jahr. Bevor sich der Hennefer Rosenmontagszug von der Warth aus Richtung Rathaus in Bewegung setzen kann, heißt es: Erst fährt der Zug, bevor der Zoch kütt.

Denn am Warther Bahnübergang mussten die Jecken kurz nach eins erst einmal am Schlagbaum warten, bis zwei S-Bahnen durch waren. Dann konnten sich die Zugteilnehmer endlich in Bewegung setzen und Frohsinn unter den Narren entlang des Zugweges verbreiten.

Petrus meinte es gut mit den Hennefern. Sogar die Sonne ließ sich für kurze Zeit blicken und mit viel Musik und guter Laune erfüllte der Zug den ursprünglichen Zweck des Karnevals: die bösen Wintergeister vertreiben.

Fotos Bilder vom Hennefer ZochUnd das taten die Hennefer Jecken wie gewohnt mit farbenfrohen und atemberaubend aufwändigen Kostümen. Mit Insgesamt 1 000 Teilnehmern, aufgeteilt in 39 Gruppen und 21 Mottowagen war der Hennefer Zug wie gewohnt sehr lang, aber um keine Gruppe zu lang. Über mehr als eineinhalb Kilometer schlängelte sich der jecke und bunte Lindwurm durch die Stadt.

Die meisten Narren standen natürlich entlang der Frankfurter Straße. Dort wurde gesungen, geschunkelt und gebützt, was das Zeug hält. Bei all der Bützerei und Schunkelei vergaßen sie natürlich nicht, den Zugteilnehmern zuzujubeln.

Die Damen der Fidelen Flotte aus Dondorf verwandelten sich für den Zug in stürmische Seefrauen und gondelten mit einem Schiff durch Hennef. "Gondoliere" lautete auch das Motto der Mitglieder der KG "Quer durch de Waat", die allesamt mit einer Kopfbedeckung, die umgangssprachlich als Kreissäge bekannt ist, sowie rot-weiß-gestreiften Oberteilen, die an Badeanzüge aus den 20er Jahren erinnerten, im Zug mitliefen. Präsident Heinz Hochgeschurz thronte währenddessen als eine Art Gondoliere auf seiner Gondel.

Für Farbtupfer sorgten neben den Hennefer Stadtsoldaten, die traditionsgemäß in ihren rot-blauen Uniformen mitmarschierten, die "Pappnasen" als kunterbunte Clowns, die Sportfreunde Hennef, die sich als Schlümpfe ausstaffiert hatten und natürlich der Geistinger Kirchenchor. Richtig goldig sahen die Geistinger Damen als Sonnen aus.

Natürlich reihten sich in der Warth auch all die in den Zug mit ein, die ihre eigenen Züge am Karnevalsonntag bereits hinter sich gebracht hatten. Mit insgesamt sieben Wagen waren die Sövener wieder mit von der Partie, und das Sövener Kinderprinzenpaar Marius I. und Sandra III. genoss den Jubel der Jecken. Und auch das Bröler Prinzenpaar Frank I. und Julia I. ließ sich nur all zu gern über die Frankfurter Straße fahren und hatte für die Jecken reichlich Kamelle und Popcorn dabei.

Kamelle und Popcorn ließ dann auch das Hennefer Prinzenpaar auf die Narrenschar regnen. Begleitet von mehreren Dutzend Pharaonen konnte für die Tollitäten nichts mehr schief gehen.

Sie jubelten den Jecken zu und genossen sichtlich den Höhepunkt ihrer Regentschaft, die bekanntlich am Aschermittwoch endet. Nach dem Zug kehrten die Feierfreudigen in die Hennefer Kneipen ein, um bis in den tiefen Abend weiter zu schunkeln - und zu bützen.