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Stewardessen, Käsköppe und tausende Jecke

Stewardessen, Käsköppe und tausende Jecke

Rosenmontagszüge in Mondorf und Niederkassel-Ort verwöhnen mit jeder Menge ausgefallener Kostümgruppen

Niederkassel. War er es, war er es nicht? Gelenktasche, abgewetzter Trenchcoat, Vo-ku-hi-la-Frisur und sanierungsbedürftige Beißerchen deuteten glatt auf Kultfigur Horst Schlämmer.

Nicht ganz: Willi Röhrig hatte sich anlässlich des Mondorfer Rosenmontagszuges das Schlämmer-Outfit zugelegt. Wenn schon die Zuschauer so viel Mühe in ihre Kostüme investieren, was kann man dann erst von den knapp 500 Aktiven erwarten? Um es vorweg zunehmen: jede Menge.

Als Zugleiter Jürgen Könnecke um 13.11 Uhr das Zeichen zum Aufbruch gab, kam die jecken Zaungäste aus dem Stauen nicht mehr heraus. Los ging es mit dem Freundeskreis von Gerd Krämer, die sich als feuerrote Hydranten in Szene gesetzt hatten. Dass in Mondorf weniger Vereine als Freundeskreise das Geschehen bestimmen, gehört für Krämer ohnehin zu den Besonderheiten des Rosenmontagszuges.

Den Hydranten folgte Internationales: eine Horde Rothäute, denen Käseräder schleppende Holländer auf den Fersen waren. Zu sehen gab es außerdem noch die grünen Gärtner von Nadine Matthäus und die Schmetterlingsfrauen der Bergheimer Mädels.

Für einen weiteren Farbtupfer sorgte die fahrende Torte des Bürgervereins, der sein 40-jähriges Bestehen feiert. 100 Jahre auf dem Buckel hat der TuS Mondorf. Aus dem Anlass schmissen sich die Aktiven ganz besonders ins Zeug. Eine Truppe kam etwa als pinkfarbene Stewardessen daher.

Bunte Kreativität war auch wenige Kilometer Luftlinie entfernt beim Rosenmontagszug in Niederkassel-Ort angesagt. Über 300 Zugteilnehmer konnte sich der Veranstalter, die KG Grün-Gelb Niederkassel, freuen. Darunter zwei neue Gruppen vom SV Niederkassel und dem Pfadfinderstamm Roncalli.

Satte 83 Korsaren scharten sich mit Stammesvorstand Benjamin Döpper um das fahrende Piratenschiff. Das war sogar gut für eine qualmende Breitseite.

Als Wickie und seine Wikinger hatte sich eine andere Truppe in Schale geschmissen und man muss es sagen: Einfach hinreißend in ihren Fell-Joppen waren insbesondere die Mini-Wickies. Weniger hinreißend, als äußerst gruselig ging es bei der Vampirschar von Corinna Berger zu. Denen merkte man förmlich an, dass ihnen die Verkleidung als bleiche Blutsauger Spaß machte.