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Warm schunkeln gegen kalte Füße

Warm schunkeln gegen kalte Füße

Nichts für Weicheier, sondern der ideale Einsatzort für Kostüme aus plüschigem Fell: Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schunkeln sich am Rosenmontag die Jecken im und um den Siegburger Zoch warm, um keine kalten Füße zu bekommen.

Siegburg. Nichts für Weicheier, sondern der ideale Einsatzort für Kostüme aus plüschigem Fell: Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schunkeln sich am Rosenmontag die Jecken im und um den Siegburger Zoch warm, um keine kalten Füße zu bekommen.

Mit dem Narrentreck verhält es sich, wie mit dem Verkehr in der Kreisstadt: Da gibt's schon mal Stau im Kreisverkehr. Ein buntes und schönes Bild geben die rund 2 200 Mitwirkenden ab, die mit 30 Prunk- und Motivwagen durch die Straßen ziehen. Für ausreichenden Nachschub an Kamelle, Strüssje, Pralinenschachteln und anderem Wurfmaterial sorgen 24 Bagagewagen.

Vorneweg marschiert über den 3,7 Kilometer langen Zugweg eine Symphonie in Blau und Weiß, die aus der Kolpingsfamilie stammenden Funken mit ihren rund 400 Mitgliedern als ältester und größer Siegburger Karnevalsverein. Zwischen den Gardisten und ihrem tutenden Narrendampfer für die Senatoren mischt sich eine plüschige Schafherde, die kleinsten Lämmer noch im Kinderwagen.

Fotos Bilder vom Siegburger ZochKlar, dass es auch ein paar schwarze Schafe gibt. Eine bunte Clownstruppe hat die Kreissparkasse ins Rennen geschickt. Und auch die VR Bank ist erstmals dabei, um im Verdruss über die Banker Sympathiepunkte gut zu machen. Eher von der furchterregenden Fraktion sind die Vampire vom Michaelsberg und die Hornpötter Hunnen, auch wenn sich unter den mit viel Detailtreue gestalteten Kostümen friedliche Gesellen verbergen.

Schön am Siegburger Zoch: die Familienverbände und Freundeskreise, die sich mit viel Phantasie, Spaß an der Freud' und sogar als "nicht eingetragener Verein" unter die organisierten Jecken mischen.

Wie die Familie Maczey, die den Siegburger Dauerstau auf die Schippe nimmt. Ihr Motto: "Dat Huhn is loss - Verkehrschaos". Wie schade, dass der erkrankte Bürgermeister ihren Wagen mit dem verstopften Kreisverkehr nicht zu Gesicht bekommt. Schwer aufzuhalten, selbst im Karneval, der Wolsdorfer Brocken, der auch auf dem Mottowagen den Hang herunter zu rutschen droht.

Ob Piraten, Husaren, Narrengilde, Tonknubbele, Deichhäuserinnen, milkafarbene Tönnisberger, Kicker, Stadtsoldaten oder Ehrengardisten, dazwischen Tambourcorps und Musikvereine - Zugleiter Uwe Schulz stellt einen Zoch der Extraklasse auf die Beine und meldet: "Alles gut gelaufen."

Ungetrübte Freude für Prinz Rudi I. und Siegburgia Sigrid I., die als krönender Abschluss in ihrem Prinzenwagen das Spalier der Narren abnehmen. Und natürlich beim Kamellewerfen in die Vollen greifen. Ein Finale, als gäb's kein Morgen. Zumindest kein Übermorgen, denn am Aschermittwoch ist bekanntlich alles vorbei.