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Karneval janz anders als woanders

Karneval janz anders als woanders

Die Band Jupp, die Ruut-wiessen Föttchesföhler und die Kombo Decke Trumm begeistern im Hennefer Kur-Theater

Hennef. Es gibt ihn bereits seit einigen Jahren, den "Karneval janz anders als woanders" - die alternative Karnevalssitzung im Hennefer Kur-Theater, die Jahr um Jahr zahlreiche Gäste in das altehrwürdige, 71 Jahre alte Kino zieht.

Menschen, die keine Anhänger des traditionellen Sitzungskarnevals sind, fühlen sich bei der kleinen, aber feinen Veranstaltung gut aufgehoben, bei der es keinen Kostüm- und Gute-Laune-Zwang gibt. Letztere stellte sich am Wochenende automatisch ein. Spätestens, als am Freitag- und Samstagabend die Hennefer Band Jupp die Bühne enterte, um mit alten und neuen Stücken das Publikum zu begeisterten.

"Kölsche Tön mit Hätz un Siel"- dafür steht die Hennefer Band Jupp , die vor mehr als drei Jahren aus den "Jeestinger Junge" hervorgegangen ist. Mit stimmungsvollen, aber auch oftmals gefühlvollen Mundart-Liedern, die aufgrund der Instrumentierung (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Akkordeon) oft im Folk-Gewand daher kommen, trafen sie, wie in jedem Jahr, den Nerv und vor allem das Herz ihrer Zuhörer.

Keyboarder Ralf Thomas, besser bekannt als "RT" und seine Mitstreiter Uli Birkmann, Christian Böckel, Christian Metzner und Uwe Endler kredenzten eine Mischung aus Schlager, Reggae, Rock und Schunkelwalzer und animierten das Publikum von Anfang an zum Mitsingen und Mitschunkeln. Handgemachte Lieder "met Hätz un Siel", eingängige Melodien und Texte mit Storys "us dem Levve" ohne Firlefanz - dafür steht die Band seit drei Jahren.

Mit älteren Stücken wie "All die Johre" und "Lau suffe", aber auch mit Kostproben ihrer neuen CD "XXL" wie "Ich würd so jern ens mit dir schwade" begeisterten sie mal wieder ihr Publikum. Für ihren Auftritt hatten sie sich Verstärkung geholt. Bert Brendel, der sonst bei der Tom-Browne-Band, bei "Aldente" und bei den Unkeler Ratsherren spielt, veredelete die Stücke mit seinem vorzüglichen Saxophonspiel.

Für den kabarettistischen Teil sorgten die Ruut-wiessen Föttchesföhler von 1913 evau, die mit einem Augenzwinkern die Vereinsmeierei im Kölschen Fasteleer auf die Schippe nahmen, die Lokalpolitik und ihre Protagonisten durch den Kakao zogen und auch vor dem überregionalen Tagesgeschehen mit ihrer durchaus unobjektiven Art nicht Halt machten. Dafür spendete das Publikum den "Föttchesföhlern" Uli Birkmann (Zeugwart) und Oliver Wirtz (Präsi) reichlich Applaus. Zuguterletzt sorgte die junge Band "Decke Trumm" mit ihrem Auftritt für gute Stimmung im ausverkauften Kur-Theater.