Närrische Notizen
Claudia Hänel begeistert die Roisdorfer Narrenschar - Mertener Junggesellenverein präsentiert Prinzenpaar Kurt und Martina - Johannes Klein ist Urfelder Kinderprinz
Bornheim-Roisdorf. Karneval und Sport scheinen eine gute Mischung zu sein - das wissen nicht nur diejenigen, die bei Show- und Gardetänzen viel Schweiß verlieren: Im 75. Jahr ihres Bestehens hat der TuS Roisdorf mit Claudia Hänel eine Prinzessin gefunden, auf die der ganze Verein stolz sein kann.
So gab die brünette Prinzessin am Samstagabend im Festzelt auf dem Roisdorfer Dorfplatz während ihrer Proklamation auf der Prunksitzung der Kolpingsfamlie nicht nur eine gute Figur ab, sondern forderte die Narrenschar geradezu zum Applaus heraus.
Gemeinsam mit ihrem Gefolge, den Adjutanten Frank Kretschmer, Ralf Schumacher, Hans Breuer, Rüdiger Hänel, Wolfgang Günther, Gregor Günther und Erhard Bürger sowie den Ehrendamen Ulrike Bürger, Sylvia Breuer, Sylke Günthe, Gabi Kretschmer und Martina Schumacher, brachte sie den Roisdorfern sogar ein Ständchen, um zu verdeutlichen: "Oh, wie wohl fühl ich mich heut´ beim TuS, denn der hält mich in Schuss!"
Die eigentliche Proklamation übernahm Vizebürgermeister Michael Pacyna für den erkrankten Kolpingspräses Pfarrer Wolfgang Hages. Pacyna richtete dabei Grüße aus von "uns Jecken aus dem Bornheimer Rathaus und von unserem Sitzungspräsidenten Wolfgang Henseler". Er selbst war als Sonne verkleidet: "Der Bürgermeister hat schließlich von uns gefordert, dass wir mehr Energie ausstrahlen müssten", begründete Pacyna.
Neben den Glückwünschen für die neue Prinzessin Claudia ,I. dankten die Roisdorfer mit großem Applaus Karola I. (Bursee) für ihren Einsatz in der zurückliegenden Session. Das sportlich faire Motto ihrer Nachfolgerin: "Zesamme spelle - jewenne on verliere - et Schönste ös, zesamme ze fiere".
Durch das Programm mit Auftritten der "Pittermännche" (Christian Meurer und Georg Bäsken), von "Gerard mit Dino und Freddy", der KG Turmgarde Eitorf, "Schlabber und Latz" sowie der Rheinlandfanfaren führte Sitzungspräsident und Literat Werner Schmitz.
Dieser sorgte gegen Ende der Sitzung noch für eine Überraschung: Er gab bekannt, dass er nunmehr zum letzten Mal als Sitzungspräsident der Proklamationssitzung der Kolpingsfamilie Roisdorf vorgestanden habe. Ab dem nächsten Jahr werde dies Hans Hamacher sein. Vom Vorstand der Kolpingsfamilie Roisdorf bedankte sich Angelika Mangels für die jahrzehntelange Arbeit von Schmitz im Namen des Roisdorfer Karnevals. Schließlich war Schmitz auch oft genug für den Erfolg der Suche nach neuen Prinzessinnen verantwortlich gewesen.
Bornheim_Merten. Lang war sie nicht die Rede, mit der sich Prinz Kurt I. (Jankowski) und Prinzessin Martina I. (Jankowski) am Samstagabend im Festzelt dem Volk vorstellten. Doch wer braucht bei einer Proklamation schon lange Reden, wenn die Künstler des Programms schon bereit stehen und vor ihrem Auftritt beinahe ebenso nervös wie die neuen Tollitäten mit den Füßen wippen.
Auf dem Heinrich-Böll-Platz bot das ausverkaufte Festzelt gerade eben genug Raum für alle 600 Karnevalsfreunde, die zum Mitfeiern gekommen waren und gespannt zur Bühne blickten. Ein idealer Nährboden also für Lampenfieber.
Doch Entwarnung: Das Prinzenpaar hielt sich gut und machte damit dem Junggesellenverein Männer-Reih Merten Heide, der die Tollitäten in diesem Jahr stellen durfte, alle Ehre. So schafften die beiden es, ihren Vorgängern, dem Dreigestirn Prinz Ute I., Bauer Margret I. und Jungfrau Caroline, in die großen Fußstapfen einer erfolgreichen Session zu treten.
Beim Einmarsch begleiteten die Rotbach-Fanfaren aus Wichterich bei Zülpich das Paar zur Bühne, wo sie Josef Breuer, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, feierlich proklamierte. Als Motto der Session verkündete das Prinzenpaar: "Ob im Dörp, Trippelsdörp oder de Heed, eenmol im Johr jibbet in Meerte keene Ungescheed" in Anspielung auf die drei Ortsteile Mertens Merten-Ort, Trippelsdorf und Merten-Heide - letztere beide fühlen sich gerne schon mal hinter dem Dorfzentrum zurückgesetzt.
Bei großer Zustimmung von allen Seiten war die Bühne darum gut vorbereitet für die Künstler, die Sitzungspräsident Heinz Müller aufrief: Von "De Boore" über Bauchredner Peter Kerscher, "Cölln Girls" und den "Cheerleaders" des 1. FC Köln bis hin zu Marita Köllner und den Rheinlandfanfaren Hersel.
Die Kinder kamen einen Tag später zum Zug bei der Kindersitzung mit dem Prinzenpaar als Ehrengast. Apropos Zug: Wer am Karnevalszug am Veilchendienstag teilnehmen will, sollte sich am Dienstag, 8. Januar, um 20 Uhr in der Gaststätte Waldhof anmelden.
Urfeld. Mit dem Einzug des Kindertanzcorps - also mit einer Flut aus Weiß und Blau, denn die Gruppe hat nicht weniger als 69 tanzende Mitglieder - begann der karnevalistische Frühschoppen des Tanzcorps der Prinzengarde Wesseling-Urfeld. Große Spannung kam sofort danach auf, als sich Johannes Klein ankündigte durch Blumengeschenke und Kamelle, die er mit beiden Armen in die Menge warf.
Der Zehnjährige war schließlich auf dem Weg zu seiner Proklamation als Johannes I. durch Prinzenführer Alexander Engels, da sollten sich alle Gäste im Saal mitfreuen. Von Nervosität war keine Spur bei dem munteren Prinzen, der das Collegium Josephinum in Bonn besucht und Fußball und Schlagzeug spielt: Sicher hatte er sich vor seinem Auftritt genug Tipps gegen das Lampenfieber bei seiner älteren Schwester Franziska Klein, die beim Urfelder Tanzcorps mittanzt, oder bei seinem jüngeren Bruder, Tänzer der "Löstigen Postillione" in Wesseling, geben lassen.
Außerdem blieb der frisch gekrönte Prinz ja nicht lange der einzige Blaublütige auf der Bühne: Giovanna Keilhau. Vorsitzende des Tanzcorps, konnte die Wesselinger Tollitäten Prinz Joe I. in Begleitung der Funkenartillerie Blau-Weiß Wesseling und Kinderprinz Daniel I. mit der "GroWeKa" Wesseling auf der Bühne begrüßen.
Das von Jürgen Bobowk zusammengestellte Programm umfasste nach der Proklamation Auftritte der "Löstigen Postillione", der "Brühler Zuckerknöllche", des TSC Rot-Weiß Waldorf, der Männerreih Urfeld, der IG "Hardtbergspatzen" Stotzheim und der KG "Radschläger" Wesseling.
Ganz nebenbei feierte das Urfelder Tanzcorps auch ein kleines Jubiläum: Der karnevalistische Frühschoppen wurde in diesem Jahr zum zehnten Male abgehalten.