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Zug in Poppelsdorf: Jecke stehen im Sonnenschein Spalier

Zug in Poppelsdorf : Jecke stehen im Sonnenschein Spalier

Jecke am Wegesrand, an dieses Bild muss man sich in Poppelsdorf in künftigen Sessionen gewöhnen. "He kütt dä Zoch", verkündete das Schild, das Philipp (12) am Sonntag von der Carl-Troll-Straße über die Clemens-August-Straße bis zum Pfarrzentrum Sankt Sebastian trug.

Ja, ein echter Karnevalszug in Poppelsdorf: Damit haben sich die Mitglieder des am 11.11.11 gegründeten Vereins "Poppelsdorfer Karreschubser" laut Zugleiter Roland Stoll einen Traum erfüllt. Bereits 2012 gab es eine Mini-Ausgabe - aber von Straßenkarneval konnte da noch nicht die Rede sein. Damals ging der Zug nur durch den Kirchgarten.

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Das dürfte der kleinste Bonner Umzug gewesen sein, der sich nach dem Schlachtruf "Schubs aan, schubs wigger, schubs fott" in Bewegung setzte: Nach elf gut gelaunten Fußgruppen verkündete das Schild, das Mechthild Feldhaus trug, bereits: "Dat wor dä Zoch."

Davor wurde viel geschwommen und gerudert: Der Verein "Unser Melbbad" warb für den Erhalt des Freibads, die Kolpingsfamilie hatte ein rollendes Segelboot aufgefahren, und ein Poppelsdorfer Freundeskreis enterte als "Popo-Piraten" die Straßen. Die waren nur im Bereich der Clemens-August-Straße gut besucht, dort aber umso voller.

Die Leute sahen eine Zahnarztgruppe, beherzte SPD-Mitglieder und einen verhexten Seniorenkreis. Das President Hotel hatte sich das Bonner Sessionsmotto vorgenommen: "Bönnsche Brücke - drupp schlafe" hieß es da, denn das Hotel liegt auf der Autobahnbrücke. Der Zug ist sicher noch ausbaufähig, zum Beispiel würden sich die Poppelsdorfer Schlossmadämchen als Teilnehmerinnen gut machen. Von Tollitäten sei bislang noch nicht die Rede, sagte Stoll. "Aber wir sind offen für alles."