Kenny lässt's krachen und verduftet dann
In Oberwinter ist es eng, gemütlich, stimmungsvoll und manchmal besonders laut - Giftpilze, viel Marine und noch mehr Steppkes ziehen im Zoch mit
Oberwinter. (hjw) Rabauz, da geht die Pfeife los, mit Getöse riesengroß: Kenny Heidecke, Ex-Prinz von Remagen und bei der Prinzengarde aktiv, kommandiert die dicke Kanone.
Auf den Bürgermeister wolle er ein Liedchen ausbringen, mit einer Strophe nur und das Lied rieche etwas streng. Den Zachabel in Stellung gebracht, Kommando gegeben - und bautz, kracht die dicke Berta einen Salut. Die Karawane zieht weiter, der Kenny auch. Kommentiert der elfjährige Adrian: "Das sind die Richtigen, erst einen fahren lassen und sich dann verdrücken."
Kein Problem, die paar Schwarzpulverschwaden werden das Weltklima nicht wesentlich verändert haben, was indes eine Rolandswerther Gruppe zum Motto hatte: Als Elche verkleidet, zogen sie durch die enge Hauptstraße von Oberwinter nach dem Motto "Das Klima spielt total verrückt, im Wickchen man den Elch erblickt".
Dazu gab es tolle Stimmungsmusik einer Wickchen-Band vom Fahrzeug herab, mit Stadtwehrleiter Michael Zimmermann am Schlagzeug. Und man glaubt es kaum, der kann nicht nur löschen, sondern auch singen. Nur "Linda Lou, wo bist Du?" hatten sie nicht drauf. Was die Karnevalisten sonst drauf haben, zeigten die Stadtsoldaten, Hafengarde und die Prinzengarde, die hatten ganz viele Minis dabei und stellten so ihre erstklassige Jugendarbeit unter Beweis.
Jede Menge Spaß an der Freud' hatte auch die Turngruppe Jahndke. Die Damen sind seit 23 Jahren dabei, hatten sich als Fliegenpilze verkleidet ("Richtig giftig"), und bei näherer Betrachtung waren sie getarnte Edelpilze, spendierten sie doch großzügig kleine Schnäpse.
Bei soviel Gastlichkeit wundert es nicht, dass auch Gäste, etwa aus Eich bei Andernach,in Owi aufschlugen.
Rudi Kirchem war mit einer Delegation der "Kornblumenblau Eich" bei stellvertretendem OV (Ordensverteiler) Norbert Matthias zu Gast. OV Hans Metternich lief lieber bei den Hunnen mit und verteilte Glühwein.
Den Wein kann er sich wohl bald in Unkelbach holen. Der dortige Winzerverein zog schön als Reben verkleidet mit, Frau Schwipperich hatte entsprechendes Material dabei (rot, trocken), um für einen Schwipps zu sorgen.
