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Zehn Tipps für alle, die vom Karneval nicht genug haben​

Ausstellung und letzte Züge : Zehn Tipps für alle, die nach Rosenmontag vom Karneval nicht genug haben

An Rosenmontag hat der Straßenkarneval seinen Höhepunkt, aber auch an Veilchendienstag kann man noch Kamelle sammeln. Und an Aschermittwoch ist längst nicht alles vorbei.

Die Session war diesmal besonders kurz, weil Ostern dieses Jahr so früh ist. Federnrupfen, Fischessen, und dann kommt schon das Aschekreuz zu Beginn der Fastenzeit. Es gibt aber Möglichkeiten, den Karneval noch ein bisschen zu verlängern:

Am Zug: Die letzten Karnevalszüge starten am Veilchendienstag. „Möge de Fastelovend mit üch sin“, heißt das passende Motto am 13. Februar ab 14 Uhr in der Rheinbacher Kernstadt. Auch in Niederkassel-Ranzel sind am Dienstag ab 14.30 Uhr die Jecke unterwegs. Elf Gruppen ziehen mit acht Großwagen von der Porzer Straße aus durch den Ort. Kamelle!

Luftschlangen und Berliner: Einfach die Papierschlangen noch ein bisschen länger hängen lassen, der Weihnachtsbaum steht doch auch bis Mitte Januar und die Schoko-Nikoläuse warten bis Ostern auf ihr Ende. Wir freuen uns also über Glitzer in den Badezimmerfugen und essen weiter zuckrige Berliner. Man kann ja auch was anderes fasten.

Mit dem nächsten Kostüm anfangen: War die Zeit dieses Jahr wieder zu knapp? Nach dem Karneval ist vor dem Karneval, also besser jetzt schon mit dem nächsten Kostüm anfangen, in Second-Hand-Läden stöbern und endlich mal eine Federboa besorgen, die nicht nach drei Tagen in die Mauser kommt. Trends, die bleiben: beleuchtete Kostüme, Regenbogenfarben und Tüllröcke in allen Variationen.

Kneipen finden: Früher war die Kneipe „Zinnober“ von Hansi Zinn in der Bonner Südstadt der Ort, an dem auch Veilchendienstag noch eine große Party gefeiert wurde. Mit DJ, Kostümen und allem drum und dran. Seit das Zinnober, wie viele andere Kultkneipen, geschlossen ist, muss man sich durchfragen, wo noch was los ist. Aber nicht nur in Rheinbach und Ranzel gibt es Dienstag noch Kölsch.

Wiedersehen mit den Bonnas: Noch bis zum 17. Februar läuft im Bonner Frauenmuseum, Im Krausfeld 10, die Ausstellung „Die Bonnas – Weibliche Macht im Karneval“. Es geht zurück in die römische Zeit, ins Mittelalter und ins kurfürstliche Bonn. Freudgöttin Laetitia, die Vorgängerin der Bonna, wurde schon in der Antike verehrt und stand für Glück, Fröhlichkeit und grundlose Freude. Auch die 200 Jahre Beueler Weiberfastnacht spiegeln sich in den Kunstwerken im Frauenmuseum: Martine Metzing-Peyregroße hat Wäschestücke und Kleider aus Papier installiert. Außerdem verbindet eine angedeutete Brücke Beuel mit Bonn. Öffnungszeiten Dienstag bis Samstag, 14 bis 18 Uhr; Sonntag 11 bis 18 Uhr; Eintritt zehn Euro/ermäßigt: sechs Euro.

Das ganze Jahr Karneval: Im April 2014 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule Viktoriastraße das Troisdorfer Karnevalsmuseum eröffnet. Gezeigt werden Exponate aus der Geschichte des Troisdorfer Karnevals, finanziert durch Spenden und getragen vom Festausschuss Troisdorfer Karneval. Einfach mal vorbeischauen: Geöffnet ist samstags von 11 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung an der Wilhelm-Hamacher-Straße 3 in Troisdorf. Es ist zurzeit das einzige Museum dieser Art in der Region, denn das Kölner Karnevalsmuseum wird zurzeit umgebaut und bleibt bis auf Weiteres geschlossen.

Jeck im Sunnesching: Karneval geht auch im Sommer. Im vergangenen Jahr zog „Jeck im Sunnesching" rund 30.000 Musikbegeisterte in die Bonner Rheinaue. In diesem Jahr findet das Event am 31. August statt. Auf der Bühne spielen 13 Bands: Kasalla, Brings, Cat Ballou, Paveier, Miljö, Grüngürtelrosen, Lupo, Planschemalöör, Druckluft, Stadtrand, Kempes Feinest, Rhythmussportgruppe und Björn Heuser. Der Einlass beginnt um 10 Uhr, das Programm gegen 11 Uhr und läuft bis 20 Uhr. Tickets gibt es für 44,90 Euro über www.jeckimsunnesching.de (Einlass ist ab 16 Jahren).

Das neue Motto umsetzen: In Bonn gibt der Festausschuss Bonner Karneval an diesem Dienstag das Motto für die Session 2024/25 bekannt. Dann sind Ideen gefragt für den eigenen Verein, die Schulparty und die Fußgruppe im Veedelszoch. Man kann nicht früh genug anfangen.

Vortanzen oder mithelfen: Viele kleinere Karnevalsvereine in den Dörfern und Ortsteilen suchen händeringend Aktive, um ihr gewohntes Programm auf die Beine stellen zu können. Es gibt viel zu tun, damit hausgemachte Sitzungen, Seniorennachmittage und Kinderkostümfeste weiter stattfinden können. Einfach mal bei einer Karnevalsgesellschaft anklopfen. Auch die Kindercorps und Tanzgruppen suchen immer wieder Nachwuchs.

Richtig Tschö sagen: Wer einer Tollität nahesteht, ist am Dienstagabend beim Federnrupfen oder Häubchenrupfen dabei. „Nach einer erfolgreichen Session der Wäscherprinzessin verabschieden wir nun den Karneval mit einem letzten kräftigen Alaaf und einem stimmungsvollen Abend mit Musik, Bier und Gesang“, heißt es zum Beispiel in der Beueler Gaststätte Zur Rheinbrücke. Inhaberin Ina Harder bereitet sich außerdem auf ihren Abschied als Obermöhn der Beueler Weiberfastnacht vor. Wenn die Federn von der Prinzenmütze gerupft sind und die Prinzenpaare die Insignien ihrer Macht abgegeben haben, drehen alle ihre Orden um und gehen nach Hause. Am nächsten Tag noch ein bisschen Fisch essen – so geht Abschied vom Karneval.