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Ein Altarm der Sieg gab den Möhnen ihren Namen

Ein Altarm der Sieg gab den Möhnen ihren Namen

Die "Lustigen Maar-Närrinnen" aus Buisdorf feiern 75. Geburtstag

Sankt Augustin. (otn) Sie sind die älteste Damenkarnevalsgesellschaft der Stadt. Seit nunmehr 75 Jahren halten die "Lustigen Maarnärrinnen" den Buisdorfer Karneval fest in ihren Händen. Ihr Jubiläum feiern die jecken Damen um Präsidentin Dorothea Karipoglou an Weiberfastnacht mit der großen Jubiläumssitzung im Haus Buisdorf.

1928 hatten sich ein paar verdötschte Buisdorferinnen entschlossen, ihr jeckes Dasein auch amtlich zu machen. Sie riefen den Möhnenverein "Damen-Flor" ins Leben und mischten fortan eifrig mit im Buisdorfer Fastelovend. Heute heißt der Verein "Lustige Maar-Närrinnen".

Doch eines ist über all die Jahre gleich geblieben: Die närrischen Damen pflegen mit Hingabe den Karneval und würzen ihn auf ihren Sitzungen mit viel Witz und Frohsinn.

Gertrud Bußbach und Maria Hauser waren die Obermöhnen der ersten Stunde. Ab 1932 übernahm Veronika Bröhl für vier Jahre das jecke Präsidentenamt, die KG hieß inzwischen "Damen-Quartett Meck-Meck". Während der Kriegsjahre ruhte das Vereinsleben, und erst 1947 wagten zehn Närrinnen einen Neuanfang.

1951 nahm Gertrud Behr das närrische Zepter in die Hand und verpasste dem Verein auch seinen heutigen Namen "Lustige Maar-Närrinnen". Der Name kommt nicht von ungefähr. Ein heute in Rohre verlegter Altarm der Sieg stand den jecken Damen als Namenspate zur Seite. Derselbe erstreckte sich einst zwischen dem heutigen Flussbett und der Ringstraße.

Die heutige Ehrenpräsidentin Elisabeth Sträßer schwang gleich 33 Jahre lang das närrische Zepter im Buisdorfer Fasteler. Sie war es auch, die 1985 das erste weibliche Dreigestirn auf den jecken Thron setzte, welches seither der närrischen Damenwelt gehörig einheizt. Während die Buisdorfer Närrinnen anfangs im Saale Stroß und später dann im Niederpleiser Saal Honnecker zur Sitzung luden, ist seit 1984 das Haus Buisdorf ihre Hochburg.

Einen Höhepunkt in ihrer Vereinsgeschichte nennen die jecken Damen ihren Auftritt im WDR-Fernsehen. 1989 hatte ein Kamerateam sie bei den Vorbereitungen ihrer bewährten Sitzung begleitet. "Es ist eine Kunst, einen Verein mit nur zehn bis 13 Mitgliedern 75 Jahre aufrecht zu halten", sagt Elisabeth Sträßer.