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Jecke Wiever fiere övverall außer Rand und Band

Jecke Wiever fiere övverall außer Rand und Band

Tausende Möhne schunkeln und tanzen in den Sälen des Rhein-Sieg-Kreises - 1 400 Weiber übernehmen in Menden das Zepter

Menden. (ktt) Äußerst farbenfroh war das Narrenmeer im Festzelt am Schützenhaus: Rund 1 400 knatschverdötschte Wiever aller Altersklassen machten die Damensitzung der KG "Blau-Wieße Essele" wieder einmal zur größten im Kreisgebiet.

Noch bevor der Elferrat einmarschiert war, schunkelten edle Damen aus vergangenen Jahrhunderten, Bienen und Engelchen schon quietschvergnügt. Außer Rand und Band begrüßte das Narrenspalier den Elferrat mit blau-weißen Fähnchen, die auf den Tischen verteilt waren.

Durch das Programm mit Spitzenkräften des rheinischen Frohsinns führte zum 13. Mal Präsidentin Elisabeth Bungartz. Wer hinten saß und eine schlechte Sicht auf die Bühne hatte, verfolgte das jecke Spektakel kurzerhand stehend von einem Stuhl aus. Mitsingen und schunkeln war etwa bei den Auftritten von "Brings" und den "Kolibris" angesagt. Lachen bei Bernd Stelter. Zudem heizten die Cheerleader des 1. FC Köln den jecken Frohnaturen tüchtig ein.

Hangelar. (ktt) Ein paar Kilometer weiter gingen die Offiziere der "Rheinischen Flotte" des TV Hangelar im Haus der Nachbarschaft mit Volldampf voraus. Rund 300 jecke Wiever nahm die zwölfköpfige Damen-Crew, gekleidet wie Traumschiff-Offiziere, mit auf große Fahrt.

Kapitän Gerda Oellers sowie elf Mitglieder des TV Hangelar organisieren seit Jahren die Damensitzung und lassen sich immer etwas einfallen. In bewährter Manier steuerten sie auch am Donnerstag aus den eigenen Reihen etwas zum Programm bei.

Das hat sich offensichtlich rumgesprochen. Einige Marienkäfer waren sogar aus Siegen angeflogen. Mit roten Perücken und weißen Anzügen machten die Offiziere den Auftakt und gaben einen eigens für Wieverfastelovend einstudierten Tanz zum Besten.

Siegburg. (ktt) Volles Haus herrschte im Siegburger Schützenhaus, in das die Erste Große Siegburger Damen-KG Sonnenschein eingeladen hatte. Matrosen, Musketiere und Piraten schunkelten, was das Zeug hielt. Für die passenden Rhythmen sorgten unter anderem "De Boore" und die Kölner Ratsbläser.

Sonnenschein-Präsidentin Annabell Fengler führte durch das jecke Programm, bei dem es von Spitzenkräften des Karnevals nur so wimmelte. Renate Fuchs überzeugte die jecken Wiever als die "Callas vun Kölle". Kaum noch halten vor lachen konnten sich die Wiever, als Bauchredner Peter Kercher auf die Bühne kam.

Mülldorf. (ktt) Nicht weniger ausgelassen waren die Namensvetter aus Mülldorf. In bewährter Manier präsentierte die Damen-KG Sonnenschein zahlreichen Möhnen ein buntes Programm in der Mehrzweckhalle. Sichtliche Freude hatte Elferratspräsidentin Doris Hutmacher, als sie den Höhepunkt des Nachmittags ankündigen durfte. Mit tosendem Applaus begrüßte das Publikum Maritzebilla Schmitz - kurz "et Billa".

Gespielt von Sonnenschein-Mitglied Helga Busch hat sich Billa in den vergangenen Jahren zu einer Mülldorfer Kultfigur entwickelt. Als frisch gebackene Oma will sie mit ihrem Sohn Heinz-Rüdiger (Hildegard Euler) den kleinen Enkel im Krankenhaus in Augenschein nehmen.

Doch eine Krankenschwester muss leider mitteilen, dass es sich um das falsche Kind handelt. Billa hatte sich im Zimmer vertan. Kaum haben sie das begriffen, ist das Kind, was eben noch "soooo hübsch" war, plötzlich häßlich. Bauchredner Klaus Rupprecht sorgte mit seinem frechen Affen Willi für Lachsalven, und kölsche Hits spielten die "3 Colonias".

Stallberg. (eiu) Knatschverdötscht und jeck waren am Donnerstag 150 Frauen, die zur Sitzung der "Lustigen Weiber und dat Schmölzje" auf den Stallberg gekommen waren. Im Pfarrer-Ruprecht-Saal war bereits ab 15.11 Uhr die Stimmung am Siedepunkt angelangt.

Ob als lustiger Elefant, als kleine Teufelchen oder als wilde Tartaren: Der Fantasie waren bei den Kostümen der Weiber keine Grenzen gesetzt. Außer dem Siegburger Prinzenpaar Heinz II. und Roswitha I. feierten die Frauen frenetisch den Auftritt der Mertener Traumtänzer, die als Herrenballett die Frauen zu wahren Begeisterungsstürmen hinrissen. Schließlich bekamen die Siegburger Funken Blau-Weiß und den Hennefer Stadtsoldaten beim Einmarsch stehende Ovationen.

Hennef. (voa) Es ist längst mehr als ein Geheimtipp: Wer als eingefleischte Närrin ausgelassen den höchsten Feiertag der Session feiern will, ist in der Hauptschule bestens aufgehoben. Denn dort laden traditionell die Geistinger Schmetterlinge zur großen Sitzung ein. So war es auch am Donnerstag.

400 ausgelassen feiernde Damen verwandelten die ehrwürdige Aula der Hauptschule im Nu in ein Tollhaus. Zu Stuhltanz animierte die Musikgruppe Echt Kölsch: Denn wen hält es bei einer stimmungsvollen Variante des Ohrwurms "Wenn et Trömmelsche jeht" schon auf den Stühlen?

Uckerath. (voa) Um 16.11 Uhr sollte sie los gehen, die jecke Weibersitzung des Damenkomitees "Mir hale Pool". Doch die rund 300 Frauen im Rosensaal des Schaukelkellers in Uckerath waren so gut drauf, dass bereits lange vor Programmstart Party angesagt war.

Ob Mexikaner-Truppe, Clown-Horde oder schöne Elfinnen: Es wurde geschunkelt und gesungen, dass die Holzstühle quietschten. Mit gutem Beispiel voran ging das Damenkomitee um Präsidentin Susanne Steinhauer.

Die gefühlte jecke Betriebstemperatur war vom Start weg im roten Bereich. Das blieb auch die nächsten Stunden so. Was vor allem die Eigengewächse drauf haben, zeigte das Uckerather Kinderprinzenpaar, Marvin I. und Michele I., die eine Eigenkomposition zeigten.

Rheidt. (voa) Riesig gefeiert wurde auch im Rheidter Gürzenich, im Saal "Zum Lüches". Der ist am Weiberfastnacht immer fest in der Hand des närrischen Damenkomitees der "Laachdüvje".

Und die verstehen sich gar trefflich aufs Feiern. Über 300 bunt kostümierte Rheidterinnen gaben eine Kostprobe, was den Karneval so schön macht: Mitmachen war angesagt, Schunkeln und Singen. Ob so viel Begeisterung im Publikum, gerieten die Bühnenauftritte fast zum Selbstläufer.

Erst recht, wenn man sich so ins Zeug legt wie das Rheidter Dreigestirn. Das hatte mit dem Absingen närrischen Liedgutes die Frauenschar im Saal ruckzuck zu einem seelig schwofenden Narrenmeer vereint.