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Prinz grüßt seine sechs Enkel und zehn Urenkel

Prinz grüßt seine sechs Enkel und zehn Urenkel

Der 92-jährige Heinrich Weiler sprang auf dem Mendener Zug als Ersatz-Tollität ein - Sohn kam extra aus USA

Sankt Augustin. "De Mengdener Essel schreit I-A, dat Dreijestirn is da" So lautete vor Jahren das Sessionsmotto in Menden: In diesem Jahr hielten die Jecken an Mendens Straßen vergeblich nach einem Dreigestirn Auschau - niemand wollte Prinz werden. So machten sich die Jecken ihren eigenen Reim auf die jecke Regentschaft.

Unter den 750 verdötschten Zugteilnehmern, die Zugleiter Volker Wendelstein - zum ersten Mal im Amt - begrüßen konnte, fand sich dann doch so manche Tollität: Sein eigenes Prinzenpaar hatte der Freundeskreis um Schneewittchen Claudia Leuwer aufgeboten. Die war schon zu Beginn des Umzug aus ihrem Glassarg gestiegen.

Statt vergiftete Äpfel zu verschlucken, warfen die 30 Mitglieder der Gruppe die süßen Vitaminspender lieber in die Menge. "Zusammen haben wir sieben Zwerge", sagte "Prinz" Ralf Siebel. "Wir dachten uns, wir stellen ein märchenhaftes Prinzenpaar, denn unser Schneewittchen hat am Rosenmontag Geburtstag".

"Die Zauberformel war nicht gut, der falsche Prinz kommt aus dem Hut." Ein waschechtes Welsch-Pony mit dem Namen "Prinz" hatten die Cowboys des Mendener Ponyhofs mit dabei. Im Jubiläumsjahr hatte der Ortsausschuss aber dann doch noch einen Prinzen gefunden: Heinrich Weiler. Der ist stolze 92 Jahre alt und regierte Mendens Narren schon einmal - vor 50 Jahren. Mit Bürgermeister Klaus Schumacher, dem Adjutanten Jochen Burdorf und rund zehn Zentner Wurfmaterial - Waschpulver war auch dabei - grüßte Weiler vom prächtig geschmückten Prinzenwagen.

Eigens aus Amerika angereist war Sohn Günter Hinterkeuser. "Der steht zusammen mit meinen sechs Enkelkindern und zehn Urenkeln vor unserem Haus. Die sind natürlich gespannt, wie ich das mache." Den Windböen trotzte das Prinzengefolge 2000. Mit 2,50 Meter hohen Marionetten auf den Schultern tanzte sie ausgelassen.