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Kinder demonstrieren für ihren Karneval

Kinder demonstrieren für ihren Karneval

Linden und Schneider intervenieren - Möhnen wollen Sitzung nachholen

Grafschafts-Gelsdorf. Eigentlich hätten die Kinder in Gelsdorf am Sonntag gerne Karneval gefeiert. Die Möhnen hatten alles vorbereitet, um den Kleinen im Feuerwehrgeräte- und Mehrzweckgebäude eine vergnügliche Sause bieten zu können.

Doch dem war nicht so. Denn: Nachdem in dem Gebäude bereits die Herren- und die Damensitzung über die Bühne gegangen sind, die Gemeinde den Möhnen am 11. Januar eine Schankerlaubnis erteilt hatte, flatterte Obermöhn Kerstin Christmann am Freitag ein anwaltliches Schreiben auf den Tisch. Tenor: Den Möhnen wird Hausverbot erteilt, weil das Gebäude noch nicht fertiggestellt und somit nicht verkehrssicher sei ( der GA berichtete).

Statt Karneval zu feiern, formierten sich am Sonntag die Gelsdorfer Kinder gemeinsam mit den Möhnen sowie Prinzenpaar Hanno I. und Rosi I. Weltjen zu einer Demonstration vor dem Feuerwehrgerätehaus. Sie machten ihrem Unmut über das Verhalten der Gemeinde und besonders über den von deren Anwälten angeschlagenen Ton Luft.

Mit Transparenten wie "Gemeinde lässt Kinder im Regen stehen" oder "Null Karneval und null Gerechtigkeit" reagierte der jecke Nachwuchs von Gelsdorf sichtlich sauer. "Das Hausverbot ist hart für die Kinder. Sie sind die Leidtragenden", sagte die sichtlich enttäuschte Obermöhn.

enn die Gemeinde aufgrund fehlender Abnahmen keine Nutzungserlaubnis für das Gebäude erteilen könne, habe man Verständnis dafür. Aber die Art und Weise sei unmöglich.

"Was da passiert ist, bedaure ich sehr", zeigte Ortsvorsteher und Gemeindebeigeordneter Hermann-Josef Linden Verständnis für die verärgerten Karnevalisten. Er werde in den nächsten Tagen alles tun, damit die Dinge geregelt würden, die für die Teilabnahme notwendig seien.

Auch den Kindern gegenüber brachte Linden sein Bedauern zum Ausdruck. Außerdem hofft er, "dass die Dorfgemeinschaft infolge des Vorfalls nicht auseinanderbricht". Auch der Chef der Grafschafter CDU, Michael Schneider, hätte sich ein anderes Vorgehen der Gemeindeverwaltung gewünscht. "Ich habe Landrat Jürgen Pföhler gebeten, sehr rasch zu reagieren, so dass ab dem kommenden Wochenende die geplanten Veranstaltungen im Feuerwehrhaus stattfinden können", sagte Schneider am Sonntag.

Die Gelsdorfer Funken und die Kinder der "Hitparade" werden also nicht umsonst geprobt haben. Denn Obermöhn Kerstin Christmann versprach ihnen, dass der Kinderkarneval in Gelsdorf in jedem Fall nachgeholt wird.