Beim Kamellewerfen hilft Zaubertrank
Schon der Weg zum Zug war ein Erlebnis: Während sich mancherorts die Familien zum Frühstück am Küchentisch einfanden, machten sich die Godesberger am Sonntagmorgen kostümiert und gut gelaunt auf den Weg in die Innenstadt.
Bad Godesberg. Schon der Weg zum Zug war ein Erlebnis: Während sich mancherorts die Familien zum Frühstück am Küchentisch einfanden, machten sich die Godesberger am Sonntagmorgen kostümiert und gut gelaunt auf den Weg in die Innenstadt.
Auf der Deutschherrenstraße zog eine ganze Parade lustiger Clowns in Richtung Innenstadt. Einer zog einen Bollerwagen hinter sich her, auf dem eine Musikanlage und ein Fass Bier Platz fanden. Und an jeder zweiten Tür gesellten sich weitere Clowns zur Prozession hinzu.
Bilddoku Bilder vom Zug in Bad GodesbergBei strahlendem Sonnenschein jubelten sie gemeinsam mit Tausenden Besuchern am Straßenrand den Teilnehmern des Godesberger Karnevalszuges zu, die zu Fuß, auf Pferderücken oder auf einem der Wagen durch den Ort zogen.
Angeführt wurde der fröhliche Umzug von den Fidelen Burggrafen, die mit sieben Abteilungen, fünf Prunkwagen, zwei Kutschen und insgesamt 160 Uniformierten einmal mehr die größte Gruppe bildeten. Es folgte die kleine aber feine Abordnung von Blau-Gold Muffendorf, deren Präsident Joachim Ackermann in Gestalt von Lukas dem Lokomotivführer auftrat.
Zum ersten Mal auf dem Zug vertreten war die 1. KG Plittersdorf 2010. Die Nachbarn und Freunde hatten das närrische Treiben jahrzehntelang als Zuschauer begleitet. Zur Premiere als Aktive präsentierten sie sich als unbeugsame Gallier mit den bekannten Figuren Asterix, Obelix, Miraculix und Co. Sogar ein ausgestopftes Wildschein hatte die Fußgruppe im Schlepptau.
Ebenfalls neu auf dem Godesberger Karnevalszug: Die Plittersdorfer Kamelle Bomber, die alleine drei Tonnen Kamelle unters Volk brachten. Mit einem dreifachen "Hei-Lu" begrüßte Zugkommentator Eddy Schlotterbeck an der Koblenzer Straße die Abteilung der Godesberger Stadtsoldaten mit dem Dicken Pitter an der Spitze.
Heimliche Stars der staatsen Truppe waren die 27 Jungen und Mädchen des Kindercorps, die in Begleitung von Nadine Bauer, Marika Smits und Silke Rest beim Zug mitmarschierten. Eine gute Figur machten die Mitglieder der berittenen Schwadron der Corps der Allgemeinen Karnevalsgesellschaft Prinzengarde (AKP) unter der Leitung von Andreas Löbbing.
Im letzten Jahr musste die Reiterabteilung wegen Glatteis notgedrungen ohne Pferde den Zugweg beschreiten. Hoch zu Ross machten die Herrschaften einen so guten Eindruck, dass sie nach rund der Hälfte des Weges beginnen mussten, ihre Strüssje zu rationieren.
Wie immer bester Stimmung waren die Mitglieder der Muffendorfer Bergfunken, deren erster Vorsitzender nicht etwa vom Wagen, sondern aus der Fahrerkabine eines Traktors grüßte. Jubel brandete auf, als in der Ferne im Sonnenschein glitzernd die weißen Pappmachéerösser des Prinzenwagens zu sehen waren.
Seine Tollität Kurt II. und ihre Lieblichkeit Godesia Jutta strahlten auf ihrem Ehrenplatz um die Wette und genossen das Bad in der Menge. Weit über 100 Auftritte hatten sie in dieser Session gemeinsam hinter sich gebracht. Der Karnevalszug bildete den krönenden Abschluss ihrer Regentschaft.
