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Drei Pittermännche machen Zwischenstopp in Godesberg

Drei Pittermännche machen Zwischenstopp in Godesberg

Fidele Burggrafen begeistern auf ihrer Prunksitzung das jecke Publikum

Bad Godesberg. Auch ein "Mann für alle Fälle" wird einmal krank. Auf Guido Cantz musste das Publikum bei der Prunksitzung der KG "Fidele Burggrafen" also verzichten. Das tat der guten Stimmung in der knallvollen Stadthalle jedoch keinen Abbruch, zumal die Programmmacher mit den drei "Pittermännche" würdigen Ersatz gefunden hatten.

Auf ihrer Tour von Mönchengladbach weiter ins Bergische erreichte sie ein Handyanruf, und kurzerhand legte das Trio einen Zwischenstopp in Godesberg ein. "Das hier ist mein Bruder", flachste einer zum anderen. "Der ist nicht doof, der ist nur negativ intelligent." Und auch technische Probleme brachten die Spaßmacher nicht aus dem Konzept.

"Kabelbrand im Herzschrittmacher", so die scharfsinnige Diagnose, als die Mikrophonanlage pfiff. Die Narren in der Stadthalle bedankten sich mit tosendem Applaus in der "burggräflich", also grün-weiß geschmückten Halle.

Bereits die zünftige Eröffnung mit Einmarsch des Spielmannszuges und fast aller "Streitkräfte" der Fidelen Burggrafen hatte die Gäste zu einer närrischen Gemeinschaft zusammengeschweißt.

Auf der Bühne lieferten Tanzmariechen Liane Rübenach und Tanzoffizier Stefan Ulke einen blitzsauberen Gardetanz, das Tambourcorps Deutschmeister sorgte unter der straffen Leitung von Hans Stommel für schmissige Begleitmusik, und Kommandant Volker Michels steuerte das "Jeschmölz" mit klaren Befehlen sicher durch den Stippeföttchentanz.

Sitzungspräsident Karl-Heinz Michels und seine Mitstreiter vom Elferrat blickten mit Wohlgefallen auf das quirlige Treiben im Saal und auf der Bühne. Als Kulisse grüßten von dort die Godesburg und der "Gasthof von Aennchen Schuhmacher". Mit schwungvollen Liedern brachte "Fussich Julche" die Gäste zum Schunkeln, und die vier "Räuber" animierten die Jecken zum Mitklatschen. Eine spitze Zunge bewies einmal mehr "Et Rumpelstilzche".

Der knöpfte sich Betriebsräte von VW und Vorständler von RWE vor, spottete über die Einkaufspolitik des 1. FC Köln, und erklärte schließlich den verblüfften Zuhörern, dass "Gasprom" eine Abkürzung sei, und zwar für "Geldgieriger Altkanzler schröpft prominente Russen ohne Moral".

Die Palette der närrischen Maskeraden reichte vom Obelix, Zauberer und Teufelchen bis zur minimalistischen Variante für ganz Coole. Die trugen ein schlichtes T-Shirt mit der Aufschrift "Verkleidet".

Die Stimmung sei "super", befand ein Narr, der Stammgast bei den Burggrafen-Sitzungen ist. Der Spaßvogel hatte sich als Toilette verkleidet, vor dem Bauch das Sitzoval aus Schaumstoff, vor der Brust die Papierrolle, auf dem Rücken den Wartungsplan.

Zufrieden konnte Sitzungspräsident Karl-Heinz Michels eine Spende der Sparkasse KölnBonn in Höhe von 750 Euro vermelden. Doch die KG zeigte sich im Gegenzug ebenfalls spendabel.

Das Kinderprinzenpaar Max I. und Godesia Alina sowie die Adjutanten erhielten Eintrittskarten ins Phantasialand, das Prinzenpaar Christoph II. und Godesia Annemie darf sich nach dem Trubel der Session 2005/2006 bei einem Candlelight-Dinner auf der Godesburg entspannen - auf Kosten der Burggrafen.