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Godesia Alina erobert die Herzen im Sturm

Godesia Alina erobert die Herzen im Sturm

Kinderprinzenpaar sorgt für Überraschung auf der Prunksitzung der Godesberger Stadtsoldaten - Federfuchser brüten neue Sitzordnung aus - Tanzgarden und Spielmannszug bieten prächtigen Anblick

Bad Godesberg. Einige Neuerungen erwarteten am Sonntag die Besucher der großen Prunksitzung des Bad Godesberger Stadtsoldatencorps. Im Jahr ihres 111-jährigen Bestehens wurden die Gäste erstmals nicht von vereinseigenen Kräften am Eingang begrüßt, sondern von zwei Mitarbeitern eines Sicherheits-Unternehmens.

Auch im großen Saal der Stadthalle trauten die Godesberger Narren ihren Augen nicht. Das Ambiente war gewohnt festlich, der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt, und doch schien etwas zu fehlen: der Mittelgang.

So mussten die Spitzenkräfte des rheinischen Karnevals an der Außenseite der Halle entlanggehen, statt einen festlichen Einmarsch durch die Saalmitte zu bekommen. Kein Wunder, dass Prinz Peter IV. die Sitzung als "linkslastig" empfand.

In den Amtsstuben des Bauordnungsamts hatten sich einige Paragraphenreiter einen neuen Bestuhlungsplan ausgedacht. Kritik an der neuen Ordnung äußerte auch der erste Vorsitzende der Stadtsoldaten, Horst Effelsberg, der gewohnt souverän die Prunksitzung moderierte.

Die Tollitäten waren sich sicher, dass es sich bei den Verantwortlichen für die neue Sitzordnung bestimmt nicht um Jecke handelt. Den Spaß am Karneval ließen sich die 1020 Narren im Saal aber nicht nehmen. Bis in den späten Abend sangen und schunkelten sie animiert von prominenten Karnevalskräften.

Schon der erste Büttvortrag des Bergischen Jung sorgte für die erste Rakete des Abends. Zuvor hatte sich das gesamte Stadtsoldatenregiment auf der Bühne versammelt. Tanzgarden und Spielmannszug boten einen prächtigen Anblick.

Mit gemischten Gefühlen verfolgten die Jecken den Auftritt des Stadtsoldaten-Tanzpaares, Addy Akadirs und Jenny Engels. Für Jenny Engels ist es voraussichtlich der letzte Auftritt auf der Stadtsoldaten-Prunksitzung gewesen. Sie möchte Platz für jüngere Tänzerinnen machen.

Das letzte Wort in dieser Angelegenheit sei aber noch nicht gesprochen, erklärt Pressesprecher Alfred Schmelzeisen. Die Stadtsoldaten bemühen sich, die schöne Jenny zu überzeugen, noch eine Session dranzuhängen. Für allgemeine Heiterkeit sorgten die Geschichten des Kölschen Urgesteins Rumpelstilzje.

Das ebenfalls in der Domstadt beheimatete Schnäuzer-Duo beeindruckte durch gutes Zusammenspiel mit dem Publikum. Gegenseitig legten sich die ungleichen Bartträger die Pointen vor und schafften es immer wieder, das närrische Volk mit in ihren Vortrag einzubinden.

Als echte Stimmungskanonen erwiesen sich die eingeladenen Musikgruppen. De Junge, Blom und Blömcher und nicht zuletzt die Sitzungskapelle um Werner Nordick trafen stets den richtigen Ton. Der wohl schönste musikalischen Beitrag des Abends gelang aber einem Überraschungsgast. Die Godesberger Tollitäten erschienen in Begleitung des Kinderprinzenpaares.

Vom Auftritt von Prinz Mirco I. und Godesia Alina schien selbst Horst Effelsberg nichts gewusst zu haben, bis die beiden auf der Bühne erschienen. Dafür begrüßte er sie um so herzlicher. Godesia Alina eroberte die Herzen der Jecken mit einem Kinderkarnevalslied im Sturm.

"Ich wollte schon als Kind Prinzessin sein, und das im Karneval in Godesberg am Rhein", schmetterte sie begleitet von einer Gitarre. Diesen Auftritt konnten Godesia Silke und ihr "Godesius" Peter IV. nicht mehr übertreffen.

Krönender Abschluss der Prunksitzung war der Auftritt der Bläck Fööss. Extra für die Gute-Laune-Garanten aus Köln hatten die Stadtsoldaten noch einige Überraschungen parat. Konfetti-Kanonen ließen das Publikum in einem bunten Papierregen untergehen. Von der Decke vielen zum Abschluss dutzende Luftballons in den Vereinsfarben Grün und Rot.