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Heinzelmännchen lassen Visitenkarte da

Heinzelmännchen lassen Visitenkarte da

Zum 33. Mal schlängelt sich der Rosenmontagszug durch Lannesdorf - Neben Kamelle bekommen die Jecken auch ganz viel Jemös in die Taschen

Lannesdorf. Ab jetzt wird das Leben in Lannesdorfer Haushalten noch einfacher - die "Heinzelmännchen" sind da.

Beim Rosenmontagszug gab die Truppe der hilfreichen Geister schon mal ihre Visitenkarte ab. Erkennungszeichen: rote Zipfelmützen, Rauschebärte, Maurerkelle und Putzschwämmchen. Die Karnevalsgesellschaft "Schwaadlappe", die seit Jahren den Lannesdorfer Zoch mit originellen Kostümierungen bereichert, hatte sich als hilfreiche Geister verkleidet.

Ganz Lannesdorf war auf den Beinen, als sich der närrische Lindwurm durch den Ort schlängelte. Insgesamt 27 Wagen, Musik- und Fußgruppen bescherten den bunt kostümierten und bestens gelaunten Narren am Wegesrand ein eindrucksvolles Erlebnis. Eine Oma, zwei Enkel, drei Trommeln - als kleinste Gruppe war Anna Becker mit Lili und Hans, beide sieben Jahre alt, mit dabei. Während die Großmutter die große Trumm bediente, schlugen die Pänz die kleine Trommel.

Auf eine stattliche Wikingerburg umgezogen war die Familie Leyendecker, ihnen folgten die Damen der Turnabteilung des SC Muffendorf, die als gelb leuchtende Kürbisse Schokoküsse verteilten. "Wir sind Papst" freute sich die Gruppe um "Dr. Leipner".

Doch die Nonnen, die hinter den beiden riesigen Traktoren tanzten, waren lebenslustiger als es der Papst erlaubt - vom Regenschirm, den sie trugen, baumelten Kondome. Die "Nixnutze", auch eine der privaten Gruppen, die dem Lannesdorfer Zoch sein ganz eigenes Gesicht geben, hatten sich in schmucke Straußenvögel verwandelt.

Zum 33. Mal bejubelten die Lannesdorfer Jecken ihren turbulenten und urigen Umzug. Das Motto lautete diesmal "Lannesdorfer Fasteleer - Jeck mit kölschem Flair". Mit dabei waren unter anderem auch der Godesberger Judoclub, der Godesberger Kanuclub, der sein 75-jähriges Jubiläum feiert, die KG Bergfunken, die i-Pünktchen aus Mehlem und die Hubertus-Schützen Lannesdorf.

Drei Musikzüge sorgten für schmissige Musik. Neben Kamelle gelüstet es die Jecken in Lannesdorf bekanntlich auch nach "Jemös", und so regnete es von zahlreichen Wagen Lauch, Zwiebeln oder Äpfel herab. Mit vollen Händen wurden aber auch Chips, Erdnussflips und sogar Nudeln und Spaghetti als närrisches Manna unters Volk gebracht. Eine Mutter am Rand war mit der Ausbeute zufrieden, dachte aber auch an andere: "Was zu viel ist, spenden wir einem Kinderheim."

Mitten im närrischen Brennpunkt am "Roten Platz" verfolgte das Godesberger Prinzenpaar Godesia Rosi und Prinz Ernst Ludwig I. zusammen mit den Kinderprinzen Max II. und Katharina das jecke Treiben. Sie hatten in einem Restaurant Logenplätze am Fenster besetzt. Vis-a-vis hatte Bruno Foitzek vom Heiderhof seine mobile Kleindisco nebst Kölschfässchen aufgebaut.

Vorne dran hing eine kleine Figur, ebenfalls "Bruno" genannt. Seinem Namensvetter im Puppenformat konnte Foitzek mit einem Handgriff die Hosen runterlassen, sehr zur Freude der Passanten.

Die KG Fidele Möhnen hatte am Ende des Zuges mit vier Wagen und mehreren Fußgruppen einen starken Auftritt. Einen Wagen reservieren die Möhnen stets für die "Jodesberger Junge".

Die "Dorfspatzen" (die Männerabteilung der Möhnen um den Vorsitzenden Jürgen Krupp) warfen kistenweise Lauch herab, auch vom Senatswagen mit der Senatspräsidentin Renate Nelles gab es zuhauf Süßes und Nahrhaftes, ebenso vom Damenkomitee um Präsidentin Maria Florent. Auf diesem Wagen taten auch die Lannesdorfer Kindertollitäten Julia II. und Philipp I. ihr Möglichstes, um die Jecken zufrieden zu stellen.

Organisiert hatten den Zoch in bewährter Manier Werner Zorn und sein Team. "Der Junggesellenverein bedankt sich beim Zugleiter Werner Zorn für den wunderbaren Rosenmontagszug 2007", stand auf dem Schlusswagen des JGV "Freundschaftsbund". Das spricht für sich.