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Das ganze Ländchen ist eine jecke Piste

Das ganze Ländchen ist eine jecke Piste

In Gimmersdorf, Pech und Villip ziehen die Karnevalszüge

Gimmersdorf. (waj) In Gimmersdorf, am alten Gerichtsort des Drachenfelser Ländchens, hatten Rosenmontag Hexen Schonzeit. Die Halseisen im historischen Kerker neben der Kapelle blieben leer.

Die Gerichtsbarkeit hatte Pappnasen auf, trug Ritterhelme oder Indianerfedern. Insgesamt 15 Wagen und Gruppen zogen durch den Ort, darunter die Rheinhöhenfunken aus dem benachbarten Oedingen.

Die Tamboure aus Züllighoven hatten ihre Musketier-Uniformen an, die Lindenblüten zogen in Frauenkleidern des 19. Jahrhunderts umher. Schwellköppträger überragten mit ihren überdimensionalen Figuren im närrischen Lindwurm sogar die Prunkwagen der Kneipenterroristen oder Großwildjäger.

Auch Gruppen aus Ließem und Oberbachem hatten sich in den Zug eingereiht. Vor dem Dorfsaal knubbelten sich am Wagen der Dorfgemeinschaft die Zugbeobachter. Dort hatten auch Moderator Joachim Heinen sowie die DJs Andre Moog und Simon Weinberg das Zepter in der Hand. Um 11.11 Uhr schickten sie den Zug mit dem Gassenhauer "Schön ist das Leben" auf die jecke Piste.

Pech. (waj) Die Pecher Dorfstraße glich einem Heerlager. Pünktlich um 11.11 Uhr schickte am Sonntag der neue Vorsitzende des Ortsfestausschusses, Günter Wagner, gut ein Dutzend Fußgruppen und Wagen auf den Präsentierweg. In der Spitze der Eazebär, Heimatverein und Bogenschützen. Dazwischen die Pecher Schmölzje im Rokoko-Kostüm - sie sind jetzt seit 30 Jahren karnevalistisch aktiv.

Die Gruppe um Thomas Wagner schleppte einen römischen Kaiser nebst Gespielin auf einem Lotterbett über die mit Ballons und anderen bunten Dekorationen geschmückte Hauptstraße. Nicht weniger vergnügungssüchtig zeigten sich Engel, Teufel, Mönche und Kardinäle im Tross.

Die Pecher Kellerkicker düsten mit einem rosaroten Prunkwagen am Ende des Zuges herbei und nebelten die Jecken damit maschinell ein. Bei Verpflegungs-Offizier Charly Sonntag hatte sich das Villiper Prinzenpaar Axel I. und Sonja I. mit Hofstaat zur Abnahme der närrischen Parade eingefunden.

Villip. (waj) Das ansonsten weltoffene Villip war Rosenmontag belagert - von bunt gekleideten Menschen und schmucken Wagen. Der Jubelzug zum 75-jährigen Bestehen der KG Rot-Weiß Villip lockte mehr als 2 000 kostümierte Jecken nach Villiprott und Villip.

Als Höhepunkt des närrischen Lindwurms ließen sich die Wagenbesatzungen des Senats, auch die von Kinderprinz Markus II. und Prinz Axel I. mit Prinzessin Sonja I. nebst Hofstaat, von den kostümierten Jecken am Zugrand feiern.

Karl-Josef Hofmann sagte am Mikrophon die rund zwei Dutzend Wagen und Fußgruppen an - darunter die Villiper Prinzen, Jugend- und Kindergarden, den Tamboursportclub Villip, die Musikgruppe Christoph Müller, die Pecher Kellerkicker, Schmölzje aus Pech, den Cäcilia-Kirchenchor, Villiper Junggesellenverein, die Studiobühne Wachtberg und die Baachemer Problembären.