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Mit 66 werden die Burggrafen erst richtig fidel

Mit 66 werden die Burggrafen erst richtig fidel

Für Stimmung auf hohem Niveau sorgten in der Godesberger Stadthalle auch De Höhner - Großer Auftritt von Jürgen I. und Godesia Brigitte

Bad Godesberg. Mit 66 Jahren fängt das Leben ja bekanntlich erst so richtig an. So auch für die 1937 gegründeten Fidelen Burggrafen, die bei ihrer Prunksitzung am Samstagabend wieder bumsfidel und quietschvergnügt durch die Stadthalle hüpften.

Unter den Gästen konnte Präsident Karl-Heinz Michels seinen Nachfolger im Amt des Präsidenten des Festausschusses, Jürgen Krupp, begrüßen.

Erschienen waren auch Bezirksvorsteherin Annette Schwolen-Flümann und ihr Amtsvorgänger Christoph Brüse sowie der der CDU-Landtagsabgeordnete Gerhard Lorth.

Gleich zum Auftakt kamen die Stimmungskanonen des rheinischen Karnevals schlechthin auf die Bühne: De Höhner, die schon auf über 30 Jahre Bandgeschichte zurückblicken können.

Mit Stimmungshits wie "Viva Colonia" und "Loss mer fiere" brachten sie kölsche Lebensfreude in die grün-weiß geschmückte Godesberger Stadthalle. Spätestens bei ihrem Megahit "Dicke Mädchen" hielt es keinen mehr auf den Sitzen.

Unterhaltung auf hohem Niveau bot auch "Et Tusnellche" Annemie Brendt, die einmal mehr Mut zur Hässlichkeit bewies und das Publikum mit ihrem tiefgründigen Humor erfreute. Geboren sei sie zu Hause, sagte Tusnellche, ihre Mutter sei erst aufgrund des Schocks, sie zu sehen, ins Krankenhaus gekommen.

Und als sie kürzlich ein Foto von sich zum "Club einsamer Junggesellen" geschickt habe, sei es zurückgekommen, mit der Bemerkung versehen: "So einsam sind wir nun auch wieder nicht."

Zahlreiche weitere Geschichten aus ihrem bewegten Leben gab et Tusnellche zur Freude der Godesberger Narren zum Besten.

Anschließend drückte Peter Horn das Stimmungsbarometer, das bis dahin schon auf einen erfreulich hohen Wert gestiegen war, noch ein kräftiges Stück weiter nach oben.

Mit Klassikern wie "Blootwosch, Kölsch un ne lecker Mädche" und "Dat Hätz von der Welt (ja, dat es Kölle)" flutete der Ex-Lead-Sänger der Höhner und "die kölsche Antwort auf Jimi Hendrix" die Stadthalle mit einer Woge der Begeisterung.

Mit seiner Bauchredner-Show lag Fred van Halen beim Publikum wieder goldrichtig. Peter Raddatz, der bereits seit 1965 "Dä Mann met däm Hötche" verkörpert, tat dies erneut in gewohnt gekonnter Manier und erfreute die Jecken mit seinen hintergründigen Anekdoten.

Die Kölner Parodisten-Gruppe Blom un Blömcher brachte die Jodesberger Jecken ebenso zum Schunkeln wie die Stimmungsband De Rabaue, die mit ihrem aktuellen Hit "Pizza Hut" und vielen anderen Gassenhauern aufwarteten.

"De Rabaue" - Peter Kempermann, Peter van den Brock, Albert Detmer und Peter Jansen - bestehen zwar erst seit 2001, haben sich seitdem jedoch schon einen ähnlich legendären Ruf erworben wie "Die vier Rabaue", vier Musiker aus dem Kölner Vringsveedel, die sich in den Nachkriegsjahren zusammenfanden, um den Menschen in der zerbombten Stadt ein wenig Lebensfreude zu spenden. Sie spielten als Straßenmusiker und auf Sitzungen.

Dann endlich konnte das jecke Volk in der Stadthalle die Bad Godesberger Tollitäten begrüßen: Prinz Jürgen I. und Godesia Brigitte in vollem Ornat.

Im Anschluss sorgten die Ehrengarde der Stadt Bonn mit ihren gepflegten Gardetänzen und "De Hoppemötzjer" mit ihren atemberaubenden akrobatischen Darbietungen für Aufsehen. Dass die Stimmung auf gleichbleibend hohem Niveau blieb, dafür bürgten auch die Bands "Die Rheinländer" und "Die Original Eschweiler".