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AKP-Prunksitzung: Schmucke Garden und schmissige Tänze

AKP-Prunksitzung : Schmucke Garden und schmissige Tänze

AKP wartet bei ihrer Prunksitzung in der Stadthalle mit einem Programm der Superlative auf

Cowboys und Indianer, Mönche, sonnenbebrillte Scheichs, frech gehörnte Teufelchen und andere kostümierte Wesen tummelten sich am Sonntag zuhauf bei der Prunksitzung der AKP. Selbst ein Kardinal hatte den Weg zur Narrenparty gefunden. Etwa als Papst-Kritiker, der Entspannung sucht?

Der Kirchenmann für einen Abend winkte ab: "Nö, das Kostüm habe ich schon vier Jahre". Und verschwand in Richtung Wertmarkenbörse. Derweil heizten die Kolibris dem Publikum in der gut besuchten, in rot-weißen AKP-Farben prächtig geschmückten Stadthalle mächtig ein. Das Trio reiste musikalisch nach Griechenland, ließ den Saal Sirtaki tanzen, schraubte die Stimmung mit dem "Bumm-Bumm-Tanz" eine Stufe höher und begeisterte schließlich mit einer fetzigen Dance-Floor-Version von "Die Hände zum Himmel".

Es war beileibe nicht der erste Glanzpunkt des Programms. Nach dem umjubelten Einmarsch der diversen Abteilungen gab Sitzungspräsident Ralf Hünten die Bühne frei für die schmucken Garden der AKP, die mit schmissigen Tänzen für einen ersten Hingucker sorgten. Das Quintett "Jot Drop" machte im Anschluss seinem Namen alle Ehre und ließ das Stimmungsbarometer klettern.

Wicky Junggeburth sang sein unverwüstliches "Einmol Prinz ze sinn" - und prompt traf das Bad Godesberger Prinzenpaar Otto I. und Godesia Gerti in Begleitung der Burggrafen ein. Die Tollitäten waren hochzufrieden, ein ausgelassenes Publikum vorzufinden und schmetterten mit der Narrenschar die Godesberg-Hymne "Uns Heimat is Bad Jodesberch". Die Lufthoheit über der Bühne eroberten im Nu die "Grün-Weißen Funken vom Zippchen" mit einer Tanzshow, in der spektakuläre Pyramiden und Türme gebaut wurden und Mädchen wie Kanonenkugeln durch die Luft flogen.

Die Truppe stammt aus Kölsch-Büllesbach, einem kleinen Zipfel Rheinland-Pfalz im Westerwald. Ebenso gut durchdachte Choreographien bot die Tanztruppe "Kammerkätzchen und Kammerdiener" der Alten Kölner KG "Schnüsse Tring 1901", die in historisierender Kleidung auftraten. Auf der Empore verrichteten unterdessen Klaus Schröder und Daniel Vogt im Hintergrund ihre wichtige Arbeit. Bei jeder Sitzung sorgt das Duo für den guten Ton in der Stadthalle und lässt die Scheinwerfer kreisen. "Wenn die erste Sitzung gelaufen ist, klappt die Sache", so Schröder.

Dann ging ein Schmunzeln über die Gesichter. Die Saalkapelle "Snowbird" stimmte den Choral "Großer Gott, wir loben dich" an. Es schlug die Stunde von "Ne Bergische Jung" alias Willibert Pauels. Der kalauernde Diakon aus Wipperfürth trat zunächst allen Zweifeln entgegen, ob er wirklich ein Kirchenmann sei: "1993, da hab' ich im Kölner Dom platt auf dem Boden gelegen und sie haben mir die Weihe reingedeut".

Um dann sogleich das Hauptinteresse des Rheinländers zu beschreiben: "Ob Christopher Street Day oder Fronleichnam - Hauptsache, der Zoch kütt." Doch schlägt im Mann mit der roten Pappnase auch eine philosophische Ader. Lachen und Religion, das seien keine Gegensätze, klärte er auf, im Gegenteil: "Beides hat dieselbe Botschaft - Befreiung, Trost und Leichtigkeit". Die drei Colonias, im 33. Jahr ihres Bestehens, und die Paveier drehten am Ende des Abends noch einmal richtig auf - und hinterließen ein hoch zufriedenes Publikum.