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Blau-Rote bringen Abrisshalle zum Beben

Blau-Rote bringen Abrisshalle zum Beben

Büttenasse und Tanzgruppen setzen bei der Jubiläumssitzung der KG Unkel viele lustige Akzente

Unkel. (khd) Eigentlich könnte sich Stadtbürgermeister Gerhard Hausen die Abrisskosten für die Turnhalle sparen. Die erbebte nicht nur beim dreifachen "Unkel, Karneval, Siebenjebäärch - Alaaf" des frisch vermählten Siebengebirgs-Prinzenpaars in seinen Grundfesten.

Um den Bestand des rot-blau dekorierten "Gürzenichs" von Unkel fürchten musste man vor allem wegen der Raketen, die von der Narrenschar auf Kommando von Präsident Ewald Buslei während der Jubiläumssitzung der KG gezündet wurden.

Den ersten närrischen Feuerwerkskörper verdiente sich das Kinderprinzenpaar, das mit der Kindertanzgruppe eingezogen war. Seit Wochen sind Tim II. (Schmitz) und Aileen I. (Koch) "op Jück". "Die allerwichtigste Nebensache ist doch Karneval und Lache", so ihr Credo. Herzhaft lachen konnte die Narrenschar über die Souvenirs aus Berlin, die die "Huusmeester vom Bundesdaaach" mitgebracht hatten.

Dabei kombinierten Gitarrist Frank Fander und Alex Foppen mit seinem Besen-Percussion-Instrument bekannte Melodien mit politisch-kölschen Texten. Mitgebracht hatten sie etwa das Englisch-Vokabelheft von Außenminister Guido Westerwelle und das Haushaltsloch, auf dem Angela Merkel so lange "drauf gesessen hat".

Vermisst von ihnen wurde Umwelt-Erzengel (Siegmar) Gabriel, der neue SPD-Vorsitzende. "Doch Andrea Nahles, die ihn nit ligge kann, is schon an seiner Abschiedsrede dran", verrieten die Insider, bevor sie Rainer "Schwesterle" aufs Korn nahmen.

Nach diesem Eisbrecher boten die "Blue Spirits" aus Oberpleis mit Tänzen nach Michael Jackson-Hits Hochklassiges für die Optik und mussten mit Queen nicht lange bitten: "Don't stop me now". Ohne Zugabe ließen sie die Unkeler Jecken nicht ziehen, die unmittelbar danach den Gardetanz ihrer Majoretten bejubelten.

"Wer schlööft, sündicht nit, äwer wer sündicht, schlööft besser", wusste Babbes, Marianne Nussbaum von den Heisterer Möhnen, die Bibbes, Edith Kenn, verriet, dass Schmitz der älteste Name der Welt ist. "Schon Eva im Paradies war eine geborene Schmitz", erklärte sie, bevor die "Herzbättchen" die Jecken als venezianische Clowns in die Pause entließen.

Nur kurze Zeit später eroberten die "New Diamonds" als Kick-Boxer die Bühne, um nach ihrer Verwandlung in Disco-Girls den "Hero of the night" zu suchen. Den fand die Narrenschar im "Tuppes vom Land": Jörg Runge war beim Casting "Deutschland sucht den grauen Star" als "Büttenrednernachwuchs-Negativtalent" entdeckt worden, das nun in geschliffener Reimform op Kölsch verriet, weshalb es so schwer ist, im Fastelovend Fuß zu fassen.

Das ist den "Sahnehäubchen" in Unkel schon seit 13 Jahren gelungen. Als Annuschkas hatten sie sich dieses Mal aus der Puszta aufgemacht, um über die Bühne zu wirbeln. Das taten auch die Majoretten, nachdem die Präsidentinnen der Damenkomitees, Anita Conrad und Margret Lill, mit der Heisterer Obermöhn Gerda Buchholz das "Knautschzonen-Kabinett" auf den Arm genommen hatten.

Den "Wassermann" holten die "Flying Dancers" als langhaarige Hippies nach Unkel, von wo aus das beliebte Männerballett die Jecken im Saal nach "Mexiko" und "Kansas City" entführte, bevor die "Kölsche Junge" das Trommel- und Pfeifencorps der Blauen Funken Köln den Unkelern nach Mitternacht den närrischen Marsch pfiffen.