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Linzer Narren rücken eng zusammen

Linzer Narren rücken eng zusammen

Weit mehr als 1 000 Gäste kommen jeweils zum Strünzerball und Bürgerfrühschoppen in die Bunte Stadt

Linz. Salopp ausgedrückt "oberaffengeil" war nicht nur nach Ansicht der "Domstürmer" der "Strünzerball" am Freitagabend in der Sporthalle am Miesgesweg. "Die Zeit der langen Vorbereitung ist nun endlich vorbei.

Die Stadtsoldaten haben alles gut vorbereitet, wenn ihr gute Laune mitgebracht habt, ist alle geritzt", strahlte der Kommandant des Jubiläumscorps der Stadtsoldaten Rut-Wiess, Sigi Bündgen, von der große Bühne in den Saal hinab. In dem drängelten sich bereits die bunt kostümierten Jecken und ließen sich von der "Nice Party Band" in Stimmung bringen. "Mädche bliev bei mir", bat ein martialischer Hunne ganz entgegen seiner sonstigen Art artig die liebliche Prinzessin. Dabei wurde seine Horde argwöhnisch vom Scheich aus dem Emirat beäugt, der sich wohl Sorgen um seine Haremsdamen machte.

"Mit den Meckenheimer Stadtsoldaten, den Tänzern von Rot-Weiß Vettelschoß, die unseren Lücke Hein auf die Bühne begleiten und vor allem mit den Rosa Funken haben wir ein starkes Begleitprogramm", war sich Bündgen sicher, dem mit seinen Mannen ein langer Freitagabend bevorstand. Denn selbst als die Unkeler Ratsherren nach Mitternacht die neue Prinzen-Hymne "Ja, ja der Lücke Hein, der lädt Euch alle ein" anstimmten, war ein Ende des Strünzerballs noch längst nicht abzusehen. Trotz eisiger Außentemperaturen schmolz im Saal die "Ice Cream" nur so dahin.

"Angefangen haben wir hier vor Jahren mit 500 Gäste. Am Sonntag waren weit mehr drei mal so viele Jecken hier. Die Karten waren im Vorverkauf nach nur zwei Stunden vergriffen", berichtete Bündgen am Sonntagmorgen. Stark dezimiert war da sein Corps, als es mit dem Musikzug den Prinz der Strünzer zum Bürgerfrühschoppen auf die Bühne begleitete. Das lag allerdings nicht an Ausfällen während der "Fastelovend-Schlacht" beim Strünzerball.

Vielmehr hatten sich die Rut-Wiessen in die 222-Mann starke Truppe der Helfer eingereiht, die Cheforganisator "Kerky" Ralf Kirschbaum ins Rennen schicken musste, um Herr über den Besucheransturm zu werden. "Ein Traum ist für mich in Erfüllung gegangen. Wenn mer den janze Saal he esu in rut und wiess jeschmück sieht - wat will mer mehr. Danke, dat ich hier stehen darf als Euer Prinz", zeigte sich der Lücke Hein von seiner rührseligen Seite, um gleich darauf wieder zur Stimmungskanone zu werden, wenn auch - noch - ohne Prinzenlied.

"Der Bürgerfrühschoppen ist ein Selbstläufer, Werbung muss man für den nicht mehr machen", sagte Bündgen, während auf der großen Leinwand Fotos erschienen, die 75 Jahre Corpsleben Revue passieren ließen. Da lagen vor ihm und seinen Mannen noch gut neun Stunden, in denen zunächst die Linzer Corps von den Blau-Weissen Funken bis zur Schweren Artillerie die Narrenschar unterhielten.

Die konnte wegen der familiären Enge nicht mehr "danze", sondern nur noch "hüppe", als dann etwa "Seiner Tollität Luftflotte" aus der Domstadt in der Sporthalle landete. Nicht anders erlebte die "Gulaschkapell" der Freien Herrlichkeit Erpel den Bürgerfrühschoppen, als sie beim Finale mit Lücke Hein ihre musikalisch scharfen Speisen an die Jecken verteilte. Auch wenn man doch eigentlich nur "Bloodwuursch, Kölsch un en lecker Mädche" braucht, um glücklich zu sein.