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Die GroRheiKA feiert 125-jähriges Bestehen

125 Jahre GroRheiKa : Das Domhätzje tanzt auf dem Tisch

Die Große Rheinbacher Karnevalsgesellschaft besteht seit 125 Jahren. Grund genug für eine große Feier in der Stadthalle.

Es leuchtete Rot, auf der Bühne und im Saal zum Auftakt der Karnevalssession in der Rheinbacher Stadthalle. Denn nicht nur die Wiederauferstehung des Jeckentums war zu feiern, sondern auch zwei Jubiläen nachzuholen: 55 Jahre Prinzengarde und gar 125 Jahre Gro-Rhei-Ka Narrenzunft.

Den Auftakt machten die Garden, die begleitet vom Spielmannszug einmarschierten und die Bühne besetzten. Nach eineinhalb Jahren „Katastrophen und Stress“ riefen die Vorsitzende Astrid Fassbender und Kommandant Lars Klier die jecke Stadthalle zu Vernunft und Rücksicht beim Feiern auf. Sie hatten zunächst jede Menge Orden zu verleihen. Unter den Gratulanten waren Abgesandte des Bundes Deutscher Karneval, Angehörige des Stadtrats, der Bundeswehr und auch der zwölfjährige Tim, der als Vertreter des Kinder- und Jugendkommandanten mit einer Medaille versehen wurde.

Nadine tanzt auf dem Tisch

Dass es familiär zuging, merkte man an den vielen Hallos für Angehörige im Saal. Das karnevalistische Unterhaltungsprogramm begann mit den Tänzen der Nachwuchsgarden von drollig tapsig bis zum gekonnten Radschlag. Dass sie zum Anheizen der Stimmung gekommen sei, verkündete selbstbewusst Domhätzjer Nadine. Sie hielt es nicht lange auf der Bühne, im Saal und auf einem Tisch tanzend verriet sie, kürzlich Helene Fischer gesehen zu haben und dabei eingeschlafen zu sein. Mit Klassikern wie „Dich gibt’s nur einmal für mich“ und dröhnenden Bums-Beats verhinderte sie, dass sich das in Rheinbach wiederholte.

Derweil herrschte draußen im Foyer schon blau-rotes Gedränge und einzelne Paare der Beueler Stadtsoldaten tanzten sich warm. Die Büttenrede der „Annegret vom Wochenmarkt“ (Gabi Elabor) ging natürlich von den Corona-Zeiten aus: Ihr Mann verweigere die Impfung, verkündete sie. „Mir kütt dat Zeug net in de Bauch, mer weiß ja net wat drin is“, habe der das begründet. Worauf sie antwortete, dass er ja auch schon 20 Jahre die heimischen Frikadellen genossen habe.

Intime Bekenntnisse

Einige Pointen waren aus Fernsehauftritten vom Jahresbeginn recyceled. Etwa der über das Liebesleben mit ihrem „Hebet“, das sich wie Coca Cola von normal über light bis zum aktuellen Zero entwickelt habe. Da hatten sich die hinteren Zuschauerreihen schon gelichtet, und man vergnügte sich an den Stehtischchen im Foyer. Es wurde aber auch bis zum großen Finale noch einiges geboten: Die Stadtsoldaten marschierten ein, die Band Schäng drehte auf, die Junioren & Damentanzgruppe wirbelte und die Ratsbläser Köln bliesen, was das Blech hergab. Das machte Appetit auf die beginnende Session.