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Tollitäten bevölkern die Linzer Burg

Tollitäten bevölkern die Linzer Burg

Große Linzer Karnevalsgesellschaft lädt zum Prinzenempfang - Über 20 närrische Regenten schauen vorbei

Linz. Da, wo sich früher edle Ritter und ihre Burgfräuleins trafen, um ihre bis in die heutige Zeit legendären Rittermahle zu zelebrieren, war auch am letzten Samstag wieder Versammlung angesagt.

Doch statt der Rittersleut' nahmen Prinzen, Prinzessinnen, ob groß oder klein, Offiziere und Soldaten den Rittersaal von Burg Linz ein. Wer wollte die Federn zählen, die an närrischen Kappen wippten - es waren unzählige. Bereits zum 14. Mal hatte die Große Linzer Karnevalsgesellschaft die gekrönten Häupter vom Mittelrhein zum Prinzenempfang geladen - nach rheinischem Sprachgebrauch schon eine wahrhaft historische Tradition.

Und so waren Prinzenpaare und Dreigestirne von Neuwied bis Bonn in die Bunte Stadt gekommen, um zusammen mit "Platzhirsch" Prinz "Lücke Hein vom rut-wiesse Trömmelche" und seiner Prinzessin Lisa ein paar frohe Stunden zu verbringen. Immerhin über zwanzig Gesellschaften und Corps hatten ihre höchsten närrischen Würdenträger nach Linz geschickt, aber erstaunlicherweise nur rechtsrheinische. Die vom anderen Rheinufer hatten wahrscheinlich die Fähre verpasst. Oder ob Boykott im Spiel war?

So arbeitete sich der Präsident der gastgebenden Gesellschaft, Alfons Daub, durch ein umfangreiches Begrüßungsritual. Nachdem er darauf hingewiesen hatte, dass in der Summe 389 Jubel-Jahre zusammen kommen, weil jede der Linzer Korporationen in diesem Jahr ein Jubiläum feiert, hob er im weiteren Verlauf seiner sehr launigen und in Versform gehaltenen Rede hervor, dass "Freude zu schenken, Gedanken zu tauschen und im Karneval immer von Herzen zu lauschen" an erster Stelle stehe.

Das ließen sich die Tollitäten und ihr Gefolge nicht zweimal sagen und machten bei von der Burggastronomie gesponserten Metthäppchen und Käseschnittchen davon ausgiebig Gebrauch. Und auch so manches Kölsch sah man durch durstige Kehlen rinnen. Weil Karneval ja eigentlich eine trockene Angelegenheit ist.