Bönnsch in der Matthias-Claudius-Schule

Endenich. Da waren die beiden "Bönnschlehrer" platt: Bei ihrem Besuch in der Klasse 4a der Matthias-Claudius-Schule fragten Karl Schleier und "Jo" Tillmann, in welchen Familien noch Bönnsch gesprochen werde.

Und tatsächlich gingen prompt einige Finger nach oben. Auch beim gemeinsamen Singen des Willi-Ostermann-Liedes "Ene Besuch im Zoo" begriffen die Mädchen und Jungen schnell, wie Platt eigentlich funktioniert. Und doch gab es verwunderte Gesichter beim Schulbesuch im Zuge des Mundart-Projekts des Festausschusses Bonner Karneval.

Was Flöns sind, konnte zunächst keiner der Viertklässler beantworten, bis der Begriff Bloodwoosch kam. Damit fiel die Lösung dann doch wieder leicht. Und natürlich haben de Butz und dat Bützje nichts miteinander zu tun. Das eine ist die Hose, das andere das Küsschen.

Ganz besonders schwierig wurde es, als die Bönnschlehrer das Wort Ölljelspiefje an die Tafel schrieben. Da war guter Rat teuer. Öllech oder Öllije bedeutet Zwiebel, Pief bedeutet Pfeife. Trotzdem war es dann doch noch ziemlich schwer, auf den gesuchten Begriff zu kommen: Es war Schnittlauch.

Der Festausschuss versucht mit den Schulbesuchen, die Mundart lebendig zu halten und den Kindern den Spaß daran zu vermitteln. Das ganze Spiel hat Filmemacher Georg Divossen mit der Kamera aufgenommen und produziert aus dem Material daraus den Film "Bönnsch für Pänz".

Zur kleinen Motivation werden einige der Grundschüler aus der Klasse von Lehrerin Sybille Düning-Sommer am Karnevalssonntag gemeinsam mit dem Beethoven-Orchester auf der Bühne stehen und den "Besuch im Zoo" singen, zur Musik von Beethovens Fünfter. Bis dahin müssen die Schüler noch etwas üben. Und sich entscheiden. Denn ausgerechnet am Tag der Aufführung läuft in Endenich der Karnevalszoch.