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"Ein Kompliment an die Jecken am Straßenrand"

"Ein Kompliment an die Jecken am Straßenrand"

Festausschuss Bonner Karneval zieht eine durchweg positive Bilanz - Am 11.11. geht es wieder los: "Bonn apart" lautet das neue Motto

Bonn. Nach dem Karneval ist vor dem Karneval. Deshalb ist die Bilanzpressekonferenz des Bonner Festausschusses zugleich ein Ausblick auf das, was kommt: personelle Veränderungen und die Suche nach einem neuen Haus des Karnevals. Viel Lob gab es für das Bonner Prinzenpaar: GA-Redakteur Holger Willcke und seine Bonna Alexandra Pfeiler.

"Die beiden haben die kurze, heftige Session sehr gut durchgestanden, obwohl sie in vier Wochen Termine absolvieren mussten wie andere sonst in sechs Wochen", sagte Horst Bachmann Präsident des Festausschusses. Höhepunkte der Session waren für ihn die Verleihung des Mäuseordens, das Prinzenessen und das Konzert zur Karnevalszeit. Dass der Rosenmontagszug so gut besucht war, freut Zugleiter Axel Wolf.

"Das Einzige, was am Ende aber wirklich zählt: ist was passiert oder ist nichts passiert?", sagte er am Dienstag. Weil es am Zug weder zu Ausschreitungen noch zu schlimmen Unfällen kam, fällt die Bilanz entsprechend positiv aus. "Ein Kompliment an die Jecken am Straßenrand: Auf solche Gäste können wir echt stolz sein", meint Wolf, der sich noch in der Nacht durch die vielen Fotos unter www.kamelle.de geklickt hatte.

Für Ärger bei Zugteilnehmern sorgten allerdings selbst ernannte Zugkommentatoren in der Altstadt, die zum Beispiel eine Gruppe aus Tannenbusch beschimpften. Damit der Rosenmontagszug auch künftig für kleine Vereine attraktiv ist, soll die Teilnahme in Bonn weiter kostenlos sein. Etwa 80 000 Euro investiert der Festausschuss in den Zug, Personal nicht mitgerechnet.

Die Kamelle bezahlen die Teilnehmer ohnehin aus eigener Tasche. Die Zugbegeisterung hält an: am Dienstag, an Veilchendienstag, meldeten sich bereits Interessenten beim Zugleiter, die im kommenden Jahr einen Wagen gestalten möchten. Fest steht, dass der Festausschuss künftig mehr Leute braucht. Erkrankungen tragender Mitglieder brachten das ehrenamtlich arbeitende Gremium an den Rand der Handlungsfähigkeit.

"Für so viele Veranstaltungen ist unsere Personaldecke einfach zu dünn", sagte Bachmann. Viel Arbeit will der Festausschuss in das Projekt "Karneval macht Schule" stecken und Unterrichtsmaterial für weiterführende Schulen erarbeiten. Zuversichtlich ist Bachmann, dass in diesem Jahr eine Lösung für das Haus des Karnevals gefunden wird. Er favorisiert einen Umzug auf ein privates Nachbargrundstück an der Hohe Straße, das "wie für den Karneval gebaut" sei.

Den Kaufpreis von 1,2 Millionen Euro kann der Festausschuss, dessen altes Domizil zu eng ist, nicht selbst aufbringen. Die Stadt Bonn sucht derzeit noch nach einer geeigneten städtischen Immobilie. Eine Personalie steht bereits fest: Für Pressesprecherin Inge Wend war es ám Dienstag die letzte Pressekonferenz. Sie verabschiedet sich nach zwölf Jahren aus dem Festausschuss. "Es war eine wunderschöne Zeit", sagte sie am Dienstag.

Ihr Nachfolger wird Wilhelm Wester, der sich als ehemaliger Prinz im Karneval bestens auskennt. Das Motto für die nächste Session stammt von Georg Larmann und überzeugte den Festausschuss unter den zahlreichen Einsendungen. Nach "Jeck op Bonn" heißt es ab dem 11.11. "Bonn apart".