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Kolping-Familie feiert 111. Geburtstag

Kolping-Familie feiert 111. Geburtstag

Bürgersitzung zum Jubiläum der Fidelen Walzbröde mit Mottolied aus den 60er Jahren eröffnet - "Wir sin jeck op Bonn, och wenn die Johre verjonn"

Bonn. 111 Jahre Fidele Walzbröde in der Kolping-Familie Bonn-Zentral. Wenn das kein richtig guter Grund zum Feiern ist, dachte sich Schultheiß Ulrich Schreck am Samstagabend und überraschte die rund 300 jecken Gäste der Bürgersitzung mit einem ganz besonderen Unterhaltungsprogramm.

"Seit 111 Jahren habt ihr euch Adolph Kolpings Worte Frohsinn und Scherz auf eure Fahne oder besser auf eure Standarte geschrieben", freute sich Präses Paul Kirschner über das jecke Jubiläum. Kolping wusste, dass der Mensch mehr braucht als Beten und soziales Handeln. "Da war es gut, dass sich einige Männer vor 111 Jahren dazu entschlossen haben, unsere Kolping-Familie um die Gruppierung Fidele Walzbröde zu erweitern", so Kirschner weiter. Seit dem sei vieles ins Leben gerufen worden, was das Leben der Kolpinger und unserer Mitmenschen bereichert habe.

Ganz im Sinne des Jubiläums wurde die Sitzung im großen Mensasaal des Studentenwerks auch musikalisch eröffnet. Der ehemalige Schultheiß Heinz Meyer sang das alte Mottolied "E Stöndche am Rhing" aus den frühen 60er Jahren und erinnerte damit an die zahlreichen Kolping-Mitglieder, die als Tollitäten den Bonner Karneval seit Jahrzehnten bereichert haben. So war der derzeit amtierende Schultheiß 2003 als Prinz Ulrich III. (Schreck) unterwegs. An seiner Seite war Stephanie II. (König), ebenfalls Mitglied bei der Kolping-Familie Bonn-Zentral.

Auch in der letzten Session regierte mit Prinz Andreas II. (König) ein Kolpinger wieder über die Bonner Narren. Bei vielen Mitgliedern unvergessen sind auch die Aktivitäten auf dem Rosenmontagszug oder bei der Rathausverteidigung als Federfuchser der amtierenden Oberbürgermeister. "Wir sin jeck op Bonn, och wenn die Johre verjonn", formulierte Elferratsmitglied Werner Stieber treffend und brauchte damit die Stimmung im Saal auf den Punkt.

Neben dem Prinzenpaar Holger I. und Alexandra II. sowie dem Bonner Stadtsoldatencorps gaben sich wieder zahlreiche Künstler die Ehre. Mit dabei waren Die Kribbelköpp, die Godesberger Junge und die Soundtrompeter Bonn. Amüsante Kolping-Internas verriet "De Zeitungsjunge us de Kuhl" alias Pfarrgemeinderatsvorstand Günther Werker in seiner Büttenrede.

So wurde neulich das Klo umgebaut und in Thronsaal umbenannt, weil es in der Kolping-Familie so viele Prinzen und Bonnas gibt. Auch der ehemalige Stadtdirektor und Familienmitglied Arno Hübner sorgte kurz vor seiner Pensionierung mit der Einführung von durchsichtigen Butterbrotdosen im Stadthaus für Aufsehen unter seinen Mitarbeitern. Der Grund war, verriet Günther Werker, dass Hübner dann sofort sehen konnte, wer erst zur Arbeit kommt oder schon wieder nach Hause geht.