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Beim Damenkomitee ist ein Mann die Kassenwartin

Beim Damenkomitee ist ein Mann die Kassenwartin

Blau-Weiß Duisdorf feiert

Duisdorf. (hex) Was die Männer nicht zustande brachten, schafften die Frauen: Sie gründeten einen Karnevalsverein. Im Januar 1935 wollten die Duisdorfer Herren unter Führung von Toni Mai senior, dem Vater des Duisdorfer Urgesteins Toni Mai, einen Karnevalsverein gründen. Sie bekamen aber keinen Elferrat zusammen. Und so sprangen die Frauen ein, die kurzerhand das Damenkomitee Blau-Weiß Duisdorf gründeten. Zu diesem Anlass ehrt der Verein an diesem Sonntag in einer internen Veranstaltung langjährige Förderer und Helfer mit den Orden des Damenkomitees.

Die erste Weiberfastnachtssitzung der jecken Damen fand 1935 im Saal Stahl statt. Der Krieg unterbrach das närrische Treiben, aber ab 1948 wurde wieder gefeiert. Damals wurde die Präsidentin noch Schultheißin genannt. Außerdem gab es bei der traditionellen Weiberfastnachtssitzung eine Protokollarius, die zu Beginn der Sitzung die Schandtaten des Elferrates aus dem vergangenen Jahr vorlas.

Heute gibt es den Brauch nicht mehr, "wir sind aber auch nicht allzu traurig darüber", sagt Vereinsvorsitzende Leonore Grell. Und verrät das Rezept, mit dem ein kleiner Verein so lange existieren kann: "Wir sind zwar nur 12 aktive Mitglieder, haben aber so einen Spaß an der Sache, dass wir immer eifrig dabei sind. Außerdem gibt es ja noch die Ehemänner, die uns unterstützen." Wie Ralf Muszynski: Der Ehemann von Vizepräsidentin Waltraud ist nämlich die Kassiererin.

Die Weiberfastnachtssitzung, bei der seit den späten Neunzigern auch Männer zugelassen sind, ist nach wie vor der Höhepunkt des Jahres. Die Frauen organisieren, dekorieren und veranstalten die Sitzung selber. Größen aus dem bönnschen und kölschen Karneval gaben sich hier schon die Klinke in die Hand. Auftritte von Et Fussich Julche, den 3 Colonias oder auch Et Botterblömche blieben dem Duisdorfer Publikum in Erinnerung.

Das Damenkomitee ist auch außerhalb des Karnevals aktiv: Beim Tag der älteren Mitbürger werden Brötchen geschmiert, beim Derletalfest verkaufen die Damen Waffeln und Kölsch. Beim Weinfest fahren die Närrinnen mit einem eigenen Wagen durch die Straßen. Das Herzstück des Vereins bleibt aber die Weiberfastnachtssitzung. "Wir steuern jedes Jahr einen eigenen Beitrag bei. Dafür fangen wir im Oktober an zu proben", sagt Grell und fügt hinzu: "Es ist ein super Hobby, und wir haben eigentlich immer Spaß."

Die Weiberfastnachtssitzung findet statt am Donnerstag, 3. Februar, in der Mehrzweckhalle, Schmittstraße. Beginn ist um 15 Uhr. Die Karten für 15 Euro gibt es in der Bäckerei Schell und im Tabakladen Lödl, beide Rochusstraße.